NORGE  90

Titel

Ein Angelreisebericht vom Björnafjord

27. April – 5. Mai 1990






 

Inhalt
1. Vorbereitungen
Gedicht: Angelreiselust
2. Die Anreise
Gedicht: Wohin die Reise geht
3. Ernüchterung
4. Immer an der Kante lang
Gedicht: Ein Traum wird wahr
5. Der Björnafjord
6. Angeln vom Land
Gedicht: Gedanken zum Fjordwasser
7. Die Sonne bringt Licht ins Dunkel
8. Wir lernen dazu
Gedicht: Sonnenspiele
9. Die erste Ausfahrt zum Hochplateau
10. Häuslebauer
Gedicht: Pilker
11. Brückenangeln
12. Das Zusammenleben: Vier Mann in einem Boot
Gedicht: Angeln 
13. Blutrausch
14. Da blasen sie: Schweinswale auf Beutezug
Gedicht: Erinnerungen
15. Die Rückfahrt
16. Die Fotos zur Fahrt: Übersicht


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1. Vorbereitungen

Es war ein schöner Herbsttag als Ecki, ein Freund von mir, vorbeikam und mich fragte, ob ich Lust hätte mit ihm und zwei anderen Leuten eine Woche nach Norwegen zu fahren um dort zu angeln.
Dieses Angebot traf mich wie ein Blitz. Was gibt es schöneres als Angler, als mal eine Woche lang alles zu vergessen, Familie, Beruf, alle kleinen und großen Verbindlichkeiten die einem zu Hause oft die Zeit zum Angeln begrenzen, oder erst gar nicht zum Angeln kommen lassen, sich ganz dem Hobby, dem Jagdinstinkt hinzugeben und ins Schlaraffenland für Meeresangler zu fahren, der norwegischen Westküste.

Drei Vorraussetzungen waren für mich abzuklären um meinem Freund Ecki  sagen zu können: Ja, ich komme mit. Die Familie, insbesondere meine Lebensgefährtin Jane mußten zustimmen. Die Reisekosten mußten im Rahmen des für uns erschwinglichen bleiben, und drittens mußte meine betriebliche Urlaubsplanung mit dem Reisetermin in Einklang zu bringen sein.
Bei Jane und dem Rest der Familie spürte ich eine verhaltene Zustimmung, wobei angemerkt werden muß, das Jane mit der Angelei überhaupt nichts am Hut hat. Die Reisekosten waren mit 450,- DM für die eine Woche veranschlagt, und damit lagen sie für uns als Familie im Rahmen des Machbaren. Auch die Urlaubsplanung ließ sich so einrichten, daß ich für die erste Maiwoche, dem geplantem Reisetermin, frei nehmen konnte.
Als ich dann Ecki die Zustimmung gab und über ihn das ok. der beiden anderen Mitfahrer bekam, war die Viererrunde komplett. Es begann eine lange Zeit der Vorfreude und des ungeduldigen Wartens auf den Tag an dem es losgehen sollte. Auf ins Mekka der Meeresangler. Auf an die norwegische Westküste.
In meinen Vorstellungen fing ich so viele und große Fische, das die Kühltruhe barstete. Aber das Norwegen mehr zu bieten hat - das urwüchsige Land, die zerklüfteten Küsten, das Zusammenleben mit drei Menschen in einer Hütte oder besser in einem Boot, der täglich sich ändernde Rhythmus und natürlich die Arbeiten, die zum Angeln dazugehören, und das erst das Zusammenspiel all dieser verschiedenen Eindrücke so eine Angelreise aufregend machen, das versuche ich in diesem Bericht erlebbar darzustellen.

Zu viert wollten wir es also wagen ins Ungewisse zu fahren. Unsere Kenntnisse über die Angelei in Norwegen beschränkte sich auf einige Artikel aus einschlägigen Angelzeitschriften und Reiseberichten aus dritter Hand. Unsere bisherigen Meeresangelerfahrungen resultieren vom Brandungs- und Kutterangeln in der Ostsee, wobei Dorsch und Butt die Hauptbeutefische waren. Einige von uns haben auch schon ein paar Langelanderfahrungen.
In Norwegen sollte uns ja nun ein wesentlich umfangreicheres Angebot an Fischarten begegnen. Neben Dorsch und verschiedenen Plattfischarten, darunter auch Heilbutt, könnte man mit Pollack, Köhler, Leng, Schellfisch, Katfisch, Dornhai, Rotbarsch, Lump, und und und...... rechnen. Was sollten wir an Angelgerät mitnehmen? Eine kräftige Pilkrute auf alle Fälle. Dazu eine stabile Meeresrolle mit 0,45 oder 0,50 Schnur. Auf die Ersatzspule oder einer Meeresrolle kommt Dacronschnur. Dann zwei Brandungsruten fürs Angeln vom Land, eine Rute fürs leichtere Pilken, eine fürs Blinkern vom Ufer aus. Und weil in unmittelbarer Nähe unserer Hütte zwei Seen sind brauchen wir auch noch eins oder zwei Ruten fürs ganz leichte Fischen, und zu allem natürlich die passenden Rollen. Angler wissen was an Bleien, Haken, Wirbeln, Pilkern, Posen, Schnüren, etc. für diese verschiedenen Varianten des Fischens von Nöten ist, um nicht schon nach zwei Tagen sagen zu müssen: Unsere Pilker sind alle versenkt, laßt uns schnell den nächsten Angelladen suchen, wir brauchen Nachschub.

Unser Organisator bei dieser Angeltour war Achim. Er kümmerte sich um Verpflegung, Reiseroute, Tickets, und vor allem ums Angelzubehör. Bei der Herstellung der Pilker war ihm Klaus behilflich. Zusammen gossen sie eine Unmenge an Bleifischen, vor allem große, schwere 300 g. Pilker, aber auch kleinere von 25, 40, 60, 80, 100, 150 g., von denen wir aber annahmen, daß wir sie kaum gebrauchen würden.
Achim war perfekt bei seinen Vorbereitungen. Einige Langelandtouren gaben ihm die nötige Erfahrung um auch bei unser Norwegenfahrt an alles, wirklich an alles zu denken. Ich mußte lediglich meine Angeln , Rollen und Kleidung zusammenpacken, Ecki sogar nur seine Klamotten. Er ist eigentlich gar kein Angler, besitzt kein Angelgerät. Auch in diesem Punkt war auf Achim Verlaß. An Ruten und Rollen mangelte es nie. Für Ecki stand mehr das Abenteuer und der Spaß im Vordergrund. Mit drei Freunden etwas zu unternehmen war für ihn mehr Motivation, als Fische zu fangen. Natürlich angelte er auch mit, aber eben nicht aus dem Urinstinkt heraus, den man einem typischen Angler abspüren kann. Bei Achim verhält es sich mit dem Angeln so ähnlich. Auch er ist kein typischer Angler, eher ein Urlaubsangler. Auch bei ihm sind die Jagdinstinkte nicht so ausgeprägt wie bei Klaus und mir. Achim besitzt aber im Gegensatz zu Ecki eine perfekte Angelausrüstung. Für ihn ist diese jährliche Angeltour ein willkommener Anlaß mal eine Woche dem Familieleben zu entfliehen, das Angeln ist dabei Mittel zum Zweck. Wir werden aber noch sehen wie es auch ihn packen kann.
Klaus und meine Wenigkeit sind diejenigen bei denen es im Körper zu vibrieren anfängt, wenn wir in die Nähe von Wasser kommen. Für uns gibt es fast nichts schlimmeres als irgendwohin zu fahren und die Angel nicht dabei zu haben. Es ist auch nicht bloß reine Lustbefriedigung, es sitzt viel tiefer. Dem Fisch ähnlich werden, in seine Verhaltensweisen eindringen um bei der Auseinandersetzung mit ihm auf alles gefaßt zu sein. Das ist Jagdinstinkt. Der eigenen Lust wegen einen Fisch zu fangen um ihn anschließend wieder ins Wasser zu setzen ist nicht vorstellbar für mich, es sei denn der Fisch ist zu klein. Ein gefangener Fisch ist Jagdbeute, der gehört in der Kochtopf. Zur Lustbefriedigung gibt es genug andere Möglichkeiten.

Wir vier waren die Crew mit unseren unterschiedlichen Beziehungen zur Angelei. Aber je näher der Tag der Abreise kam, desto heißer brannte das Feuer in uns. Jeder hatte Erwartungen, aber so verschieden sie auch gewesen sein mögen, wir werden sehen, das die meisten dieser Vorstellungen weit übertroffen wurden.

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Angelreiselust

Voller Erwartung
den Seelenschwingungsrythmus erhöhend
pendelnd hinauf zu einem Höchstmaß an Lust
Angelreiselust

Noch sind Ein-Sichten verschwommen, unklar
Bilderbuchgleichende Momentaufnahmen lassen
bewaldete, zerfurchte Granitfelsentürme
aus allgegenwärtigen Wasserstraßen wachsen
Kunde bringend von
Riesenbergen - Bergriesen - Meereswälder - Waldmeere
Heimat der Fischer und Jäger

Lockend beginnen Anglerträume
sich steigernd bis in den hellichten Tag
das Geschehen und die Rute zu greifen
Das Gerät überprüfend -
surrendes Schnurabziehen hörbar
federnde Aktion spürbar -
werden Riesenfische für Momente sichtbar
um nach kurzem Drill
in der Tiefe des Meeres zu verschwinden,
wartend, hungernd,
gierig auf Stücke farbigen Bleies

Jagdinstinkt drängt zur Vorfreude
Willkommen Instinkt
Willkommen Angelreiselust
Willkommen Norwegen 

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2. Die Anreise

Freitag der 27. April 1990. Es ist Spätnachmittag. Achim kommt mit seinem Kleinbus auf den Hof gefahren. Im Auto sitzen Achim , Klaus und Ecki. Alle sind gut gelaunt, aber angespannt. Man spürt die Aufregung die in uns allen wütet., aber sie ist angenehm, hält uns auf Trab. Meine Sachen werden ins Auto geladen, ich verabschiede mich von meiner Familie und schon sind wir auf dem Weg zu Ecki. Dort wird sich zeigen ob wir alles Gepäck im Auto verstauen können, oder ob wir Ballast abwerfen müssen.

Achim arbeitet und wohnt am Rande des Ruhrgebietes in der Kleinstadt Gladbeck. Mittags ist er dort abgefahren. Seine erste Station war Bremen. Dort studiert sein Schwager Klaus. Nachdem dort alles verstaut war ging es weiter nach Ecki´s Heimat. Diese liegt in Ostholstein, in einem kleinen Dorf namens Neukirchen. Dort wurden erstmal einige Sachen wieder ausgepackt. Von Ecki ging es dann in meine Heimat, nach Bellin, einem winzigen Örtchen am Selenter See gelegen etwa eine viertel Stunde Autofahrt von Ecki entfernt. Dort wurden, wie oben bereits berichtet, meine Klamotten und das Angelgerät eingeladen. Wieder bei Ecki angekommen ging es nun daran alles im Wagen zu verstauen. Eine Unmenge an Dingen, Angelgerät und Zubehör, Lebensmittel, Kleidung, Gefriertruhe, stand vor dem Auto und wollte verpackt werden.  Ein Höchstmaß an Packkunst war erforderlich um alles so zu verstauen, daß auch noch vier Leute bequem Platz haben sollten. Achim erwies sich auch in dieser Hinsicht als wahrer Könner. Als das geschafft war, gönnten wir uns ein deftiges Abendbrot. Alle Gespräche an diesem Abend drehten sich auf irgendeine Weise um unsere Tour. Wie wird sich das zugelegte Echolot bewähren? Es war ein einfaches Gerät nur mit Tiefenanzeige. Was hat jeder an Ruten und Rollen eingepackt? Werden die Pilker ausreichen? Es sind so um die 1000 Stück gewesen. Wie sieht unsere Reiseroute aus? Wie lange werden wir nach verlassen der Fähre in Norwegen noch fahren müssen bis wir an unserem gemieteten Häuschen sind? Alle diese Fragen wurden erörtert, hin und her gedreht, doch letztlich gab es auf die meisten Fragen keine Antwort. Vor dem Schlafen gehen wurde ein letztes mal der Bericht übers Fjordangeln in Norwegen gelesen, dann folgte eine kurze, unruhige Nacht.

'Haben wir alles dabei' war die letzte Frage vor der Abfahrt am nächsten Morgen. Wir hatten nicht alles dabei. In Dänemark ( oder doch schon auf der Fähre ) fiel Ecki ein, das wir das Ladegerät für die Batterie vom Echolot vergessen hatten. Fünf Tage konnten wir trotzdem das Gerät in Anspruch nehmen, solange hielt die Batterie durch.
Die Fahrt durch Dänemark verlief ruhig. Es ist ja doch eine eintönige Landschaft, verglichen mit Norwegen, durch die man fährt. Ich schlief die Hälfte der Zeit, blätterte Angelzeitschriften durch oder stimmte mich mit den Anderen aufs Angeln ein.
In Friedrichshavn angekommen verblieben uns noch gute drei Stunden bis zur Abfahrt der Fähre. Achim versuchte vergeblich ein Nickerchen zu machen. Er saß die ganze Zeit am Steuer und war nach den sechs Stunden Fahrt natürlich ziemlich erledigt. Jeder hat ja so seine Eigenarten. Die von Achim ist, das er Schwierigkeiten damit hatte jemanden anderen ans Steuer seines Wagens zu lassen. In Norwegen mußte er dann allerdings jemand fahren lassen weil ihm vor Müdigkeit fast die Augen zufielen. Nur schlafen konnte er dann auch nicht richtig, sein ganzer Körper war so angespannt das es ihm nicht gelang sich locker zurückzulehnen und von Fischen zu träumen.

Auf der Fährüberfahrt nach Moss, es war die günstigste Verbindung, war Skat und Kniffel angesagt. Schlafen taten wir auch, jedenfalls so gut es ging. Nach sieben Stunden Überfahrt legte die Fähre gegen Mitternacht in Moss an. Nun lagen noch etwa zwölf Stunden Autofahrt vor uns. Und es sollte neben dem Angeln das wohl beeindruckendste Erlebnis werden.

Moss Bzw. Oslo liegen ja im Südosten Norwegens. Unsere angemietetes Häuschen lag ganz in der Nähe von Bergen, also an der Westküste. Norwegen mußten wir demnach von Ost nach West durchqueren. Es mögen so 300 km Luftlinie und bestimmt das doppelte an Straßenkilometern sein
Die Landschaft beginnt schon nach verlassen der Fähre typisch norwegisch zu erscheinen. Nackte Granitfelsen, Kiefern, Tannen, Birken bewachsene Mittelgebirgszüge durchziehen das Land. Noch sind die Berge geschwungen, mit weiten Tälern durchwoben. Flüsse sind die Begleiter bei der Fahrt durch die sich lang hinziehenden Täler. Die Flüsse sind hier im Osten groß und breit, und fließen zwar schnell, aber doch Ruhe ausstrahlend in weichen Kurven durchs Land. Neben den Flüssen durchziehen ackerbaulich genutzte Flächen die Täler. Diese Felder und Wiesen sind für deutsche Verhältnisse klein, für Norwegische dagegen groß. Auf der Fahrt nach Westen steigt das Land kontinuierlich an. Die Flüsse werden reißender, die Täler kleiner, enger. Der Bewuchs wird allmählich niedriger, die Bäume bekommen bizarre Formen. Man sieht ihnen die kurzen Sommer, die langen kalten Winter an. Und es geht noch höher hinaus. Ab etwa 1100 - 1200 m sind nur noch strauchhohe, vereinzelt stehende Büsche zu sehen. Alles kommt zum stehen. Ein riesiges Hochplateau beginnt. Stille Seen, Schnee, kahler Fels und Hütten sind das einzige was wir noch sehen. Eine Urlandschaft, wovon große Teile unter Naturschutz stehen, dehnt sich bis fast an die Westküste. Dort endet sie ziemlich abrupt und fällt in die Tiefe, beginnt sich zu zerklüften, wird von schmalen Wasserstraßen durchschnitten, den Fjorden. Wasser stürzt je nach Jahreszeit in gewaltigen Wasserfällen, tosend, schäumend, sich über Felsen ergießend in die Tiefe und kommt erst im Fjord zur Ruhe. Hier im Westen wirkt alles rauher. Nackter Fels beherrscht das Bild. Wälder und ein leichter Flaum  aus harten Gräsern bedecken die flacher abfallenden Berghänge. Nur vereinzelt werden kleine Flächen landwirtschaftlich genutzt. An flachen Südhängen stehen Obstbäume, das Klima ist angenehm mild.

Aber nun zur Fahrt. Es ist Mitternacht als wir in Moss anlegen. Schnell sind wir in Oslo, Drammen. Zwei Passstraßen führen nach Bergen. Die eine geht südlich an der Hardangervidda, die andere nördlich an ihr vorbei. Wir haben uns für die nördliche Route entschieden. Das Fahren fordert hier in den Bergen eine Unmenge an Konzentration. Das muß auch Achim erfahren. Nach ca. vier Stunden Fahrt ist er so müde das er nicht mehr in der Lage ist seine Augen aufzuhalten. Ecki löst ihn am Steuer ab. Noch sind wir beim Aufstieg, das Hochplateau ist noch nicht erreicht. Bei 600 - 700 m Höhe, es begann nun zu dämmern, sehen wir die ersten Schneereste am Straßenrand. Zwei oder drei geöffnete Schlagbäume durchfahren wir. Uns unverständliche Verkehrsschilder und rote Ampeln beachten wir nicht. Noch können wir uns nicht erklären was das zu bedeuten hat. Als wir Geilo durchfahren ist es schon so hell, das wir die herrliche Landschaft bestaunen können. Die Schneereste dehnen sich jetzt zu großen Flächen aus, nur vereinzelt schaute noch Felsgestein hervor. Die geteerte Straße geht in eine Schotterpiste über, der Wind nimmt zu. Ungefähr 10 km hinter Geilo ist dann Schluß. Der nächste Schlagbaum ist geschlossen und wir begreifen alle warum das so ist. Streckenweise sind die Straßen von bis zu drei Meter hohen Schneewänden eingeschlossen. Der Wind trägt den Schnee immer wieder auf die Straße und Räumfahrzeuge haben hier Schwerstarbeit zu leisten. Wir können uns jetzt auch den zuerst unverständlichen Text auf den Schildern erklären. Die Räumfahrzeuge fahren nur am Tage, deshalb bleiben die Paßstraßen des Nachts geschlossen, zumindest wohl bei windigem Wetter.
Wir müssen also umkehren. Bis nach Drammen zurück? Das darf doch nicht wahr sein, denken wir. Auf der Karte entdecken wir eine Verbindung von Geilo aus, die noch weiter nördlich gelegen ist und an die Westküste führt. Wir sind allerdings sehr skeptisch was ihre Passierbarkeit betrifft, denn diese andere Verbindung ist keine Hauptverkehrsstraße. In Geilo fragen wir an einer Tankstelle nach ob der Umweg befahrbar ist. Wir deuten die Bemühungen des Tankwarts so, das die Straße wohl geöffnet ist, aber das auch dort Schneeverwehungen vorkommen.
Hauptsache nicht ganz zurück um auf die südliche Paßstraße zu kommen, so waren wohl unsere Gedanken. Wir probierten unser Glück und fuhren den nördlichen Umweg. Über Leine, Gudvangen versuchten wir nach Kvanndal zu kommen, dann wären wir wieder auf unser Route. Wie der Tankwart richtig sagte war die Straße nicht gesperrt, aber eben auch nicht geräumt. Wir hatten zwar einen wunderschönen Tagesanfang mit strahlend blauem Himmel, aber der Wind nahm zu, und die Schneewehen ebenso. Langsam aber sicher kamen wir voran. Schon von weitem sahen wir dann einen Gipfel um den sich Wolken zusammenzogen, aber komischerweise nur um den einen Gipfel. Der Rest des Himmels blieb klar. Wir näherten uns dem Gipfel und je näher wir kamen desto stürmischer wurde es. Die Straße war kaum noch befahrbar, die Sichtverhältnisse wurden durch den vom Winde aufgewirbelten Schnee zusehends schlechter. Wir hatten den Gipfel erreicht und erkannten durch das Schneegestöber einen Tunnel. Aber was war das? Der Tunnel war verschlossen. Ein großes Eisentor versperrte die Tunneleinfahrt. Unsere Gedanken verdunkelten sich so, wie hier an dieser Stelle die Sonne von den Wolken und dem aufgewirbelten Schnee verdunkelt wurde. Achim, der inzwischen wieder hinterm Steuer saß, ließ den Wagen ausrollen und seine Augen suchten schon eine geeignete Stelle um den Wagen zu wenden, da plötzlich begann sich das schwere Eisentor zu bewegen und öffnete sich. Die Tunneleinfahrt war frei und wir jauchzten vor Freude. Wortlos hatte sich jeder im Wagen schon auf dem Rückweg gesehen, und nun öffnet sich das Tor. Wir fahren in den Tunnel und kaum haben wir das Eisentor passiert, da beginnt es sich auch schon zu schließen. Ich mache Achim darauf aufmerksam, das er das Licht noch nicht eingeschaltet hat, doch er gibt mir zur Antwort, das sogar das Fernlicht an ist. Das kann man sich nicht vorstellen. Trotz Fernlicht können wir nur 1 - 2 Meter weit sehen, den Rest des Lichtes schluckt die Dunkelheit in Verbindung mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit. Im Schrittempo tasten wir uns durch den Tunnel. Es ist so dunkel wie ich es im Leben noch nicht erlebt habe. Das schlimmste erfahren wir erst jetzt. Ecki bekommt Platzangst, er hat eine leichte Klaustrophobie. Ich weiß nicht mehr wie lang der Tunnel war, auch nicht mehr wie lange wir brauchten um dort hindurchzukommen, ich weiß nur das ich das nie im Leben vergessen werde, der lichtfressende Tunnel. Das Ende des Tunnels war so wie die Einfahrt . 15 - 20 Meter vor dem Eisentor öffnete sich diese und wir waren wieder im Leben. Gleich nach der Ausfahrt war eine Parkbucht die Achim anfuhr und den Wagen dort stoppte. Vor Staunen und Entsetzen noch völlig sprachlos schauten wir uns an.
Die größte Erleichterung war natürlich Ecki anzumerken, für den die Fahrt durch den Tunnel gleich einer Höllendurchquerung gewesen sein dürfte.
Kaum das unsere Köpfe wieder einigermaßen frei geworden waren, sahen wir jetzt vor uns das nächste Problem. Auf dieser Seite des Tunnels waren die Schneeverwehungen so hoch, das an Weiterfahrt nicht zu denken war. Doch auch hier sorgte unser Begleitengel für Abhilfe. Kaum das wir diese neue Schwierigkeit wahrgenommen hatten, da sahen wir von weitem sich ein Fahrzeug mit blinkendem Licht nähern. Keine zwei Minuten später hatte der sich nähernde Schneepflug die Straße geräumt und wir waren wieder unterwegs. Die Bergwelt hatte nun ein Einsehen mit uns und ließ uns das letzte Stück des Hochplateaus ohne weitere Aufregung gewähren.
Im Gegenteil. Je deutlicher uns wurde, das wir das Schlimmste überstanden hatten, desto mehr konnte wir jetzt unsere Blicke der märchenhaft schönen Landschaft zuwenden.

Wir kamen jetzt ins Fjordgebiet mit seinen langen, tief ins Bergmassiv eingeschnittenen Schluchten. Unten gefüllt mit riesigen Wassermengen. Eine Serpentinenstraße gigantischen Anblickes brachte uns auf engstem Raum, innerhalb kürzester Zeit, tausend Meter tiefer. Es kann einem schon mulmig werden mit dem Auto einen Meter am Abhang entlang zu fahren und dort unten glitzert und schimmert das Fjordwasser in der Sonne. Einfach traumhaft schön. Der Straßenverlauf war in eine steil abfallende Wand gebaut. Ein Stück fuhren wir direkt am Abhang entlang, dann ging die Serpentine in Tunnelform durch den Berg und kam fünfzig oder siebzig Meter weiter unten wieder heraus, am Abhang entlang und verschwand wieder im Berg. Das Fjordwasser kam mit jedem Tunnelausgang näher, die Berge ringsumher wuchsen in die Höhe. Ein beeindruckendes Schauspiel.
Unten angekommen mußte ein Fjord überquert werden. Kleine Fährschiffe sind hier im Fjordgebiet unumgänglich, denn viel zu aufwendig wäre es, wollte man überall Wege um die Fjorde herumbauen. Da wir bis zur Abfahrt unsere Fähre noch etwas Zeit hatten, packte jeder schnell eine Angel aus, hängte einen 40 g Pilker ein und warf seine ersten Würfe in norwegisches Wasser. Es war schon beeindruckend auf dem Fähranleger zu stehen, und den in zwanzig  bis dreißig Meter tiefen Grund zu sehen. Zwei bis drei pfündige Dorsche schwammen um die Pfeiler des Anlegers. Auch andere Fische, aber noch wußten wir nicht was sich da alles tummelte. Wir bekamen gleich Bekanntschaft mit dem steinigen, felsigen Grund und verloren unsere ersten zwei Pilker. Aber auch unseren ersten Dorsch konnte Achim an Land ziehen, er mochte so um die zwei Pfund gewogen haben.

Etwa eineinhalb Stunden verbringen wir auf der Fähre, die uns Zeit gibt den Fjord mit seinem steil nach oben ragenden Bergwänden zu genießen. Ein Farbspiel, erzeugt durch Licht und Schatten, läßt das Wasser mal blau, mal grün, mal grau, mal golden erscheinen und das in fließenden Übergängen, herrlich.
Als wir die kleine Fähre verlassen steigt die Spannung kontinuierlich an. Noch circa vier Stunden Fahrt liegen jetzt vor uns. Die Route steigt noch mal auf Baumgrenzhöhe an, die Abfahrt zieht sich diesmal auf einer nur ganz schwach abfallenden Straße in die Länge. Am Ende der Abfahrt beginnt der Hardanger Fjord. Noch zwei Stunden. Der Fjord begleitet uns eine Weile, die Straßen werden immer schmäler. Sie haben etwa die breite einer Landstraßenspur in Deutschland. Alle einhundert bis zweihundert Meter sind Ausweichbuchten. Wir verlassen den Hardanger Fjord und fahren durch bewaldete, wie auseinander gebrochene Berge. Noch etwas über eine Stunde. Zum ersten mal sehen wir den Björnafjord. Die letzten Kilometer ziehen sich endlos in die Länge, dabei sind wir trotz des Umweges den wir in Geilo fahren mußten früher als angenommen am Ziel. Nun die Augen auf und nach unserem Häuschen Ausschau halten. Nach zwei Fehldeutungen finden wir es. Geschafft.

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Wohin die Reise geht

Wellen brechend durchqueren wir Elementares
Kein Land, kein Traum am anderen Ufer
eher Offenbarungen der Entstehungsgeschichte
Zeit bekommt ungeahnte Tiefen
wandelnd nimmt sie Formen an

Schmelzwasser darf Wege suchen
Irrwege, Umwege, Zuwege, Abwege, Fallwege
egal - immer ist es des Wassers Weg

Berge sind Gründe für Einsamkeit
Wänden gleich trennen sie Schutz bietende Täler
eröffnen Licht - und Schattenspiele
führen auf Schneedächern Wege zu sich selbst

Niederbüschig bewachsene Hochmoorwiesen
werden von Spuren schaufeltragender Riesen durchkreuzt
Baumfällend nagen Zähne des Nachts
um Holzstapelburgen aufzutürmen

Urland zeugt Märchenwelten
hüpfende, hinkende, tanzende, schwebende
Elementar - Märchen - Geist - Wesen
noch finden sie Lebenselixier
schaffen Naturgewalten Herberge

Doch schon dringen Strahlenmächte ein
Zeitgeist hält von Süden kommend Einzug
aktiviert Gestaltungswillen in jagdinstinktlosen Nordmännern

Norwegen - Weg nach Norden
Für kurze Zeit erahnen wir Lebenswurzeln

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3. Die erste Angelerfahrung:  Ernüchterung

Es ist früher Nachmittag als wir beginnen unser Gepäck zu entladen. Natürlich geht das alles furchtbar schnell, denn das Wasser ruft, es ruft unaufhörlich. Doch bevor wir unsere erste Angeltour machen können, muß noch einiges mit dem Vermieter abgeklärt werden. Die Verständigung erweist sich als sehr schwierig. Das Ehepaar versteht kein deutsch und kann nur sehr bruchstückhaft englisch verstehen. Mit Hilfe von Händen und Füßen gelingt es jedoch alles zu klären was das Haus und das Boot betrifft. Schwierig wird es als wir nach aussichtsreichen Angelplätzen fragen. Unser Vermieter ist selber kein Angler, das können wir irgendwie heraushören, doch den Rest seiner Ausführungen verstehen wir nicht. Das scheint uns jedoch auch nicht so wichtig zu sein. Noch sind wir davon überzeugt hier in Norwegen nur den Pilker ins Wasser zu halten und schon stürzen sich die Dorsche und Köhler wie besessen auf die farbigen Bleie.

Unser gemietetes Häuschen liegt in einem Hang mit Blick auf den Fjord, von dem wir etwa zweihundert Meter entfernt liegen. Der Parkplatz ist circa fünfzig Meter oberhalb des Hauses gelegen und beim entladen des Wagens protestierten die Raucherlungen und forderten nach jedem Gang eine kleine Pause. Doch der Ruf des Wassers läßt uns keine Ruhe und nach einer Stunde ist alles im Haus. Das Angelzeug ist im Auto geblieben und nach einem Kaffee und einer Zigarette sitzen wir schon wieder im Auto um zu unserem Boot zu kommen. Dieses liegt etwa einen Kilometer entfernt vom Haus in einer Bucht die die Größe von vier  Fußballfeldern haben mag. Wir entschließen uns dazu in zwei Gruppen zu angeln. Klaus und Ecki wollen es zunächst vom Ufer aus probieren, währenddessen es Achim und mich aufs Wasser zieht. Wir wollen zum  Ausgang der Bucht fahren. Dort ist die Wassertiefe nach Kartenangabe so um die vierzig Meter und fällt zum Fjord hin bis auf über zweihundert Meter ab.
Achim hat uns mit bestem Kartenmaterial versorgt. Eine Seekarte mit Wasssertiefenangabe hat er auf dem Kopierer verkleinert und in eine Klarsichthülle eingeschweißt, so das sie auch auf dem Boot zu gebrauchen ist.

Zwischen vierzig und sechzig Metern, so lasen wir in den Angelberichten übers Fjordangeln, sollen die Fische stehen. Da wir das Echolot an diesem ersten Tag noch nicht dabei hatten, richteten wir uns nach der Karte und fuhren auf Höhe der angegebenen Vierzig Meter Stelle. Achim, unser Steuermann in diesen Tagen, saß am Motor und ich montierte die Angeln. Auch das war bestens vorbereitet. Die Vorfächer waren fertig und in Tüten verpackt, brauchten also nur herausgenommen und eingehängt zu werden. Dann war es soweit. Der Motor verstummte und zwei 300 g Pilker sausten ins glasklare norwegische Fjordwasser.
Es ist kaum zu beschreiben unter welcher Anspannung in diesem Moment Körper, Seele und Geist standen. Die Vorfreude bei der Planung und Vorbereitung der Fahrt, die gigantischen Vorstellungen über die Fische die wir fangen werden, alles das fiel mit den Pilkern ins Wasser, verschwand mit ihnen in der Tiefe und statt dessen kroch eine angespannte Erwartung in den Körper die uns in höchste Aufmerksamkeit versetzte. Trotz des schweren Geschirrs  hätten wir mit Sicherheit das Zupfen einer Sprotte wahrgenommen, so sehr waren wir in diesem Moment sensibilisiert, einsgeworden mit dem Angelgerät.. Doch das Zupfen blieb aus. All unser Bemühen, das variieren der Pilktechniken, das wechseln des Standplatzes, das Kombinieren der Farben von Pilker und Twistern, es blieb still an unseren Angeln. Nach einer Stunde des vergeblichen Bemühens wollten wir wissen ob es bei den Beiden an Land gebliebenen besser gelaufen sei. Es war windstill und so konnten sie unsere zugerufene Frage verstehen. ´Zwei Dorsche´ bekamen wir zur Antwort und sofort wich bei uns jedes Anzeichen von Resignation, waren unsere Pilker wieder auf dem Weg zum Gewässergrund. Aber auch die nächste Stunde verstrich ohne auch nur einen Fisch gefangen zu haben. Dafür hatten wir erste Bekanntschaft mit Fjordhängern gemacht. Die ersten beiden Pilker hatten wir samt Vorfach verloren und so fuhren wir, es dämmerte bereits, zum Bootsanleger zurück und waren gespannt ob sich bei unseren Freunden noch was getan hatte.
Bei ihnen kam noch ein Dorsch dazu, so das die Ausbeute an diesem ersten Angelabend drei Dorsche, nein vier Dorsche ( einen hatte Achim ja schon am Fähranleger gefangen ), mit Gewichten zwischen eins und zwei Kilogramm waren. Bei einem der Dorsche erzählte uns Klaus ist er ins Wasser gestiegen um ihn nicht zu verlieren. Das war so gekommen. Er, Klaus, stand an einer ziemlich steilen Böschung und blinkerte mit kleinen 25 und 40 g. Pilkern, einer feinen Rute und 0,30er Schnur. Im Wasser setzte sich der steile Hang fort, der mit vielen zentnerschweren Felsbrocken durchsetzt war. Beim einholen der Schnur schabte diese immer wieder über die Felskanten, so das Klaus seine Schnur schon nach kurzer Zeit abgenutzt sein mußte, denn als der 2 kg Dorsch an seinem Pilker hing bekam er ihn gerade so bis an die Wasseroberfläche, dann riß die Schnur und der Fisch samt Pilker im Maul war frei. Der Dorsch war wohl noch benommen, jedenfalls blieb er an der Wasserkante und rührte sich kaum. Den Kescher konnte Klaus nicht benutzen, weil den Ecki mitgenommen hatte, also blieb nur der Gang ins Wasser, was nicht ungefährlich bei diesen glitschigen Steinen und dem abschüssigen Hang war. Beherzt stieg Klaus auf einen unter Wasser befindlichen Stein der ihn bis übers Knie mit Wasser umschloß, packte den Pilker den der Dorsch aus dem Maul hängen hatte und landete ihn mit sicherem "Pilkgriff".
Trotz dieser ersten Fänge waren auch Klaus und Ecki nicht zufrieden, zumal sie ein halbes Dutzend 40 g Pilker am steil abfallenden, steinigen Felsufer verloren hatten. Man spürte ihnen ab, das auch sie wieder auf dem Teppich waren. Auch in norwegischen Fjorden will das Angeln gelernt sein, müssen Standplätze von Fischen gesucht, und Angeltechniken erprobt werden.

Als wir dann am Abend nach dem Filetieren und Einfrieren der ersten Fische bei einem gutem Essen zusammensaßen war keine Spur von Resignation zu merken. Wir waren schon wieder voller Tatendrang und schauten uns auf der Karte aussichtsreiche Stellen an, die wir am nächsten Tag mit dem Boot anfahren wollten. Außerdem resümierten wir aus unseren ersten Angelerfahrungen nicht zu schweres Gerät zu verwenden und die Pilker so leicht wie möglich zu wählen. Denn mit Strömungen, so wie wir sie aus dem Langeland Belt kannten war hier nicht zu rechnen, und der Wind wurde durch die umliegenden Berge daran gehindert sein Unwesen auf dem Wasser zu treiben. Des weiteren stellten wir uns einen vorläufigen Tagesablauf zusammen so wie er uns unter den gegebenen Umständen am geeignetsten erschien. Um fünf Uhr aufstehen, so das wir um sechs auf dem Wasser sind. Mittags zurück zum Haus und die Fische versorgen, Essen zubereiten und einer kurzen Pause nach dem Essen. Dann bis zum Abend aufs Wasser. Das vorher angedachte Nachtangeln konnten wir getrost vergessen, es sei denn man liebt die Gefahr und nimmt einen Knochenbruch, Hautabschürfungen oder eine Landung im Wasser in kauf.

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4. Immer an der Kante lang

Der nächste Morgen brachte uns im vergleich zum Vortag schlechteres Wetter. Der zweihundert Meter entfernt liegende Fjord war durch unser Wohnzimmerfenster nur noch schemenhaft zu erkennen. Ab und zu zog ein Schauer heran, der sich bei windstille, leise vor sich hin plätschernd, abregnete. Aber der Regen machte uns weniger Kopfzerbrechen. Die schlechte Sicht bereitete uns viel mehr Kummer, denn bei diesen Verhältnissen konnten wir nicht die Stelle im Fjord anfahren, die wir uns am Abend zuvor auf der Karte ausgekuckt hatten. Keiner von uns unternahm auch nur andeutungsweise den Versuch die anderen zu überreden auf den Fjord hinauszufahren. Uns war klar, das wir nur auf Sichtkontakt zum Land mit dem Boot hinaus konnten. Also entschlossen wir uns für das naheliegenste, und zwar immer an der Kante lang.
Auf der Wasserkarte konnten wir gut erkennen, daß die Wassertiefe fast den gesamten Küstenstreifen lang nach wenigen Metern abrupt abfiel, so das es möglich sein mußte die Küste abzufahren und an den Steilhängen bei Tiefen zwischen 40 - 60 Metern unser Glück zu probieren.
Diesmal nahmen wir das Echolot mit, und schon bald waren wir wieder auf dem Wasser. Es war kaum vorstellbar. An manchen Stellen fuhren wir direkt an den Felsen entlang. Zwei Meter neben uns ragten sie aus dem Wasser und bildeten oberhalb des Wassers einen Berg. Unter dem Boot setzte sich die Steilwand fort und brachte es an manchen Stellen bis auf hundert Meter Tiefe. Es war ein herrliches Gefühl so auf dem Wasser zu sein, die Rute in den Händen zu halten, und da die Fische auch heute nicht gerade wie wild bissen, hatten wir die Muße all diese ersten Eindrücke bis tief in die Seele hinein wahrzunehmen.  In dem Moment wo ich das jetzt schreibe erinnere ich mich mit großem Vergnügen an diese ersten zwei Tage. Ein Traum war in Erfüllung gegangen. Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf, als wir so in leichtem Nieselregen bei Windstille, in der einen Hand die Angel, in der Anderen eine Zigarette, auf einen Biß warteten. Noch steckte das Ostseepilken in unseren Gedanken, und so waren unsere Bemühungen einen Fisch zu verführen darauf ausgerichtet mit großen, schweren Pilkern, bestückt mit zwei Wackelschwänzen am Vorfach, möglichst in Grundnähe zu zupfen. Wir hatten zwar gelesen das die Fische hier in unterschiedlichen Tiefen stehen, aber uns war dies noch nicht plastisch geworden, wir konnten uns kein Bild davon machen wie es unter uns im Wasser aussieht. Allein Klaus nahm an diesem ersten Vormittag seine 3,30 Meter lange bis zu einem Wurfgewicht von ca. 50 g. ausgelegte Telerute in die Hand und versuchte mit 25 und 40 g. Pilkern sein Glück. Er warf die leichten Pilker in Richtung Ufer und ließ sie bis zum Grund abtaumeln. Dann zupfte er seinen Köder über Grund und zog dabei langsam Schnur ein. Wir hatten kein Wind und kaum Strömung, und so war seine Methode die am erfolgversprechende. Unsere schweren Pilker hingen immer an der selben Stelle, da wir uns nur sehr langsam mit dem Boot bewegten.
Gefangen haben wir auf dieser ersten gemeinsamen Bootstour nicht so viel. Es mögen so 8 - 10 Fische gewesen sein die wir mit zum Haus nahmen. Was uns vielmehr in Aufregung versetzte, das waren die verschiedenen Fischarten die wir fingen. Gleich zu Beginn unserer Ausfahrt, noch in unserer Bootsbucht, machten wir an einigen Stellen halt wo Steilkanten bis auf 40 Meter abfielen.  Ich hatte einen knallroten, 125 g. Pilker und zwei rote Twister montiert und ließ sie in die Tiefe. Doch schon nach wenigen Metern stoppte die Schnur und ich schaute verdutzt auf meine Rolle, in der Annahme, die Schnur hätte sich irgendwo verhäddert. Das war aber nicht der Fall, also mußte da im Wasser ein Felsen sein der hoch hinausragte und auf dem mein Pilker gefallen war. Ich legte den Bügel um und begann etwas Schnur einzuholen. Mit einemmal gab es ein Schlag und die Angel schlug auf den Bootsrand. Erst jetzt registrierte ich den Fisch am anderen Ende der Schnur, der wie ein Berserker wilde Fluchten in alle Richtungen schlug. Es war wohl Anfängerglück das sich unsere monofilen Schnüre nicht zu einer geflochtenen Dacron im Wasser verwandelte. Nachdem ich das erstemal Fühlung zum Fisch aufgenommen hatte, merkte ich das es kein riesiger Fisch sein konnte und ohne auch nur einen Meter Schnur von der Rolle genommen zu haben war der Fisch dann auch in kürzester Zeit im Kescher. Er hatte auf einen der roten Twister gebissen. Erst später als wir wieder im Haus waren konnten wir ihn aufgrund eines Meeresfischbestimmungsplanes als Köhler (norwegisch: Sei) identifizieren.
Ein anderes Erlebnis an diesem ersten Vormittag war ein Biß an Achims Angel in 100 Metern Tiefe. Es ist ja schon anstrengend genug ein 300 g Pilker aus dieser Tiefe nach oben zu holen, aber wenn dann noch ein Fisch dran hängt der Rabatts macht dann wird es nach der Hälfte der Strecke Schwerstarbeit. Und dieser Fisch ließ nicht locker. Ein Dorsch hätte schon lange nicht mehr so gekämpft. Wir waren alle gespannt was Achim da von so weit unten hochholen würde. Immer wieder machte er kleine Pausen um die Rute in die andere Hand zu nehmen. Längst hatten wir unsere Pilker aus dem Wasser geholt und harrten der Dinge die da kommen würden. Und Achim kann ja so eine Situation spannend machen. Natürlich hatte auch er gemerkt, das wir voller Erwartung auf seinen Fang warteten. Er ließ sich nun erst recht Zeit mit seinem Drill.  Je weiter der Fisch nach oben kam, desto gespannter wurden wir. Aber auch dieser Fisch war kein allzugroßer, das sahen wir an der Rutenspitze. Dann endlich bekamen wir ihn zu Gesicht. Ein schöner Platter, vielleicht 1,5 kg mag er gewogen haben. Wir sahen ihn in etwa 10 Metern Tiefe wie er immer noch versuchte vom Haken loszukommen, er zeigte noch keine Ermüdungserscheinungen. Längst hatte Klaus den Kescher fertig und wartete darauf, das der Fisch an die Oberfläche kommt. Er kam auch, aber mit dem ersten Luftkontakt schien er nochmal alle seine Kräfte zu mobilisieren, schlug zweimal kräftig mit seinem Schwanz und verschwand wieder in der Tiefe. Im letzten Moment hat er den Haken aus seinem Maul bekommen. Wir haben uns ziemlich geärgert, zudem sollte es in dieser Woche der einzigste Kontakt zu einem Platten gewesen sein.
Nach dem Mittag versuchten wir unseren Vermieter nochmals nach aussichtsreichen Fangplätzen zu befragen. Wir fuhren zu seinem Haus und trafen glücklicherweise die Tochter des Vermieters. Sie war Schülerin und konnte einigermaßen Englisch sprechen und verstehen, sodaß wir über sie eine bessere Verständigung mit ihren Eltern hatten. Es bestätigte sich zuerst einmal was wir auch bei unserem ersten Treffen herausgehört zu haben glaubten, nämlich das unser Vermieter kein Angler ist. Doch in Norwegen weiß wohl jeder der in der Nähe von Wasser wohnt wo Fische sich aufhalten, oder wo die Einheimischen zum Fischen hinfahren. So beschrieb er uns einige Stellen, gab uns aber vor allem den Hinweis auf die einheimischen Fischer zu achten. Dort wo die Angeln, da gibt es auch Fische. Das half uns für heute aber wenig, denn immer noch war es sehr diesig und nicht möglich weiter auf den Fjord hinauszufahren, geschweige denn Norweger zu sehen die angelten. Dafür konnten wir innerhalb der nächsten Tage eine andere, vom Angeln unabhängige Sache beobachten. Direkt bei unserem Bootsplatz begann ein Trupp von drei Leuten ein mobiles Sägewerk aufzustellen. Ein beladener LKW stand dort und als wir an diesem Nachmittag dort ankamen um weiter die Kanten abzufahren, waren diese drei Leute damit beschäftigt alles abzuladen. Wir wußten an diesem ersten Tag auch noch nicht was das werden sollte. Ich werde später nochmal auf dieses mobile Sägewerk zurückkommen. Wir nutzten natürlich gleich die Gelegenheit und fragten einen der Arbeiter dort wo man hier am besten Fische fängt. Er konnte zwar weder Deutsch noch Englisch, doch mit Karten und  Zeichensprache konnten wir uns so einigermaßen verständlich machen. Der Arbeiter war anscheinend Angler. Er  zeigte uns auf der Karte eine Brücke über eine Verengung des Fjordes und eine Verbindung zu einem anderen Fjord, dem Hardanger Fjord. Beides war etwa 15 Autominuten von uns entfernt. Außerdem verwies auch er uns auf die einheimischen Fischer auf die wir achten sollten.
An diesem Nachmittag fuhren wir einen anderen Felsküstenstreifen als am Vormittag ab. Diesmal nahm auch ich meine leichte Ausrüstung mit an Bord. Eine 2 m. kurze Vollglasrute, ausgelegt auf 60g. Wurfgewicht. Daran eine Stationärrolle mit 170 m. 0,35er monofiler Sehne. Es bissen allerdings ausschließlich Dorsche auf dem  Grund, was wohl daran lag, das wir immer wieder zu Pilken begannen wenn nach zwei bis drei Würfen kein Fisch im Mittelwasser biß. Neben den Dorschen fingen wir einige Jungfische. Kleine Wittlinge, Köhler, Schellfische, Lippfische und Dorsche von ca. 15 cm Länge gingen immer wieder auf Klaus und meine kleinen Pilker. Da sich Klaus im Laufe der Woche als unser fähigster Fänger von diesen kleinen Fischen erwies, bekam er von uns den Beinamen Babyschreck verpaßt.. Es ist wohl seine bestimmte Art den Köder im Wasser zu bewegen, die dann besonders kleine Fische zum Anbiß reizt.
Weil wir viel in Grundnähe angeln haben wir auch viele Hänger. Und viele Hänger heißt auch das wir nicht wenige unserer selbstgemachten Pilker auf dem Grund des Björnafjordes zurücklassen müssen weil die Schnüre reißen. Nur gut das wir so viele Pilker mitgenommen haben. 
Später auf dem Rückweg nach Deutschland lernten wir auf der Fähre eine Gruppe von Anglern kennen die ebenfalls für eine Woche zum Angeln war. Sie erzählten uns, daß sie schon nach dem ersten Angeltag ihre paar Pilker im Meer verloren hatten, so daß sie sich neue kaufen mußten und nur noch mit allergrößter Vorsicht zu angeln wagten. Ihr Geld hätte einfach nicht ausgereicht um sich täglich mit neuen Pilkern zu versorgen. Man spürte ihnen ab das ihnen dadurch doch ein Teil der Freude am Angeln verloren gegangen war.
Als wir an diesem Abend nach dem Fische versorgen und dem anschließendem Essen zusammen-sitzen, hofften wir bei der Planung für den nächsten Tag, das sich das Wetter bessert und wir weiter in den Fjord hinausfahren können. Sollte das Wetter so wie an diesem Tag sein, wollten wir einige Buchten ansteuern die eine Wassertiefe von mindestens 20 m. haben. Dann spielten wir einige Runden Kniffeln, tranken dabei unser rationiertes Bier, von dem jeder 2 Dosen am Tag trinken darf, und als wir die richtige Bettschwere hatten verkroch sich jeder in sein Bett. Ecki und ich hatten ein Einzelzimmer, während sich Klaus und Achim ein Doppelbett teilten. Die Betten in Norwegen sind kurz geraten. Mein Bett ist 180 cm lang, denn richtig ausstrecken konnte ich mich nicht. Doch das spielte kaum eine Rolle, ich machte mich im Bett so klein wie möglich, denn die Nächte waren noch kalt.

 

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Ein Traum wird wahr

Tanzend nähern sich Herzschlagfrequenz und Seelenschwingung
dem Urrythmus unbewußter Archetypen
um beim ersten Eintauchen buntbleiiger Verführer
sich im Einklang
zu finden

Wahrhaftige Traumhaftigkeit lößt Spannungen
Platz schaffend für neue
kurzlebige
auf- und abbauend mit jedem Fang
gleichen sie Jägerblut

Sitzend auf Holzplanken in Schalenform
treten Erinnerungen in Beißpausen
verklären sich zu Spiegelbildern der Wirklichkeit
erfassbar werdend
in Formen vollendeter Wasserwesen
Wirklichkeiten aus erster Hand

Der Traum ist wahr

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5.  Der Björnafjord

Bis nach Bergen werden es von unserem Quartier ca. 100 Autominuten gewesen sein. Leider haben wir uns nicht die Zeit genommen diese Stadt einmal anzusehen. Aber bei so einem Angeltrip steht das Fischen im Vordergrund und bereut hat es keiner von uns, das wir nicht in Bergen gewesen sind.
Der Björnafjord ist eigentlich kein typischer Fjord. Seine rundliche Form und die nicht allzu hohen Berge rundherum lassen ihn eher wie einen See im Mittelgebirge wirken. Auf seiner Westseite schließt sich ein Schärengebiet an, welches in das offene Meer übergeht.  Allerdings ist der Zugang zum Meer  mit vielen kleinen Insel, den Schären verstellt, so dass im Fjord keinerlei Auswirkungen vom Meer zu spüren sind, sprich kein Wellengang und, zumindest während unseres Aufenthaltes, keine rauen Winde. Schon Fjordtypischer ist der gesamte östliche Küstenstreifen, der mit seinen vielen kleinen Buchten und steil abfallenden Kanten ein riesiges Gebiet zum Angeln bietet. An der Ostseite des Fjordes liegt auch unser geräu-miges, einfaches Mietshaus. Wirkte an diesen ersten beiden Tagen noch alles grau und ver-schwommen, so entpuppte sich die Landschaft an Sonnentagen zu einem wahren Paradies. Wenn wir bei klarem Wetter auf den Fjord hinausfuhren wurde der Blick ins Hinterland frei. Diese Per-spektive zeigte die schneebedeckten Gipfel am Horizont und davor die schnell flacher werdenden Berge, die hier an der Ostseite des Fjordes so um die 400 Meter hoch waren und sich nach Westen, dem offenen Meer zu, bis auf 50 Meter verjüngten. Im Süden gibt es eine Verbindung zum Hardan-gerfjord. Ein mächtiger, sich bis tief ins innere des Landes sich ausbreitendes Wasser, auch ein begehrtes Ausflugsziel für Kreuzfahrten. Bei unserer Hin- und Rückfahrt bekamen wir etwas von dem Zauber ab, denn wir fuhren ein Stück am Hardangerfjord entlang. Südseits der Wegränder begannen Blüten und Blätter der Bäume zu treiben, die Sonne verwandelte das Wasser in ein glit-zerndes Meer und oben, jenseits von tausend Metern Höhe blinkte der Schnee wie ein riesiger Diamant.
Auf der Nordseite des Björnafjordes gehen zwei kleinere Fjorde ab, denen wir während unseres Aufenthaltes allerdings wenig Beachtung schenkten.
Die Wassertiefe fällt an den tiefsten Stellen bis auf 600 Meter was als normal anzusehen ist. Es gibt aus der Sicht eines Anglers eine sehr interessante Stelle im Fjord.  Zwei Bootsstunden mit einem 5 PS Außenborder in nordwestlicher Richtung befindet sich ein Plateau unter Wasser. Umgeben von 200 - 300 Metern Wassertiefe ist da ein Berg im Fjord wo die Wassertiefe bis auf 20 m. ansteigt und die Größe eines Fußballfeldes misst. Dorthin wollten wir von Anfang an zum Angeln hinaus fahren, doch erst die letzten Tage haben wir´s getan, dazu aber später.

 

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6.  Angeln von Land

Der zweite Angeltag verlief nicht nur vom Wetter her in etwa so wie der Erste. Der Regen war etwas dichter geworden, doch unsere Moral war ausgesprochen gut. Als wir an diesem Tag losfuh-ren wurde uns zum ersten mal deutlich das es eine Unzahl an Stellen gibt wo Fische stehen könnten. Ich glaube wir hätten uns den ganzen Tag in unser Bootsbucht aufhalten können und hätten be-stimmt genauso guten  Erfolg beim Fischen gehabt wie bei dem Abfahren eines größeren Küsten-streifens. Außerdem hätten wir uns das ständige Entscheidungen treffen erspart. Fahren wir jetzt rechts herum oder links, in die nächste Bucht, oder mehr ins tiefere Wasser.  Das Interessante beim Herumfahren und Ausprobieren von den verschiedensten Angelplätzen ist, das man das Gewässer kennenlernt. Es entsteht ein Bild, eine Vorstellung im Kopf, wie so ein Küstenstreifen unter Wasser aussieht. Nach einiger Zeit weiß man wo es steil abfällt, wo Felsen im Wasser liegen, wo Tangfel-der den Grund bedecken, wo sich welche Fische aufhalten. Auf der Suche nach guten Fangplätzen trieb es uns an diesem Tag aus unser Bucht heraus und in südlicher Richtung fuhren wir einige Buchten an. Auch an diesem zweiten Vormittag füllte sich unsere Fischkiste nur mäßig, doch unzu-frieden waren wir nicht.
Zwischendurch kamen wir an einer Lachsaufzuchtstation vorbei. In drei großen, runden Behältern die von oben mit einem Netz versehen waren, tummelten sich eine Vielzahl dieser edlen Salmoni-den. Die Behälter waren in einer kleinen Bucht befestigt und von Land aus nicht zu erreichen. Wie die Silo ähnlichen Behälter von unten verschlossen waren konnten wir nicht erkennen, wir nahmen an, das ein grob gelochter Metallboden genug frisches Wasser von unten in die Becken hineinbrin-gen könnte, eventuell unterstützt durch eine Umwälzpumpe. Es sah verlockend aus wenn einer dieser noch nicht allzu großen Lachse aus dem Wasser aufstieg, sich kurz in der Luft hielt und dann mit voller Breitseite aufs Wasser klatschte. Oberhalb unserer Bootsbucht befanden sich auch mehre-re Becken in denen  Junglachse gezogen wurden. Von den Bergen stürzte dort ein Bach in den Fjord und die Becken wurde mit dem Wasser des Baches gespeist. Von unserem Vermieter erfuhren wir das diese Anlage 1 Millionen Kronen, also um die 250.000,- DM gekostet hat. Das zeigt, das mit der Lachszucht einiges Geld verdient werden kann. Die meisten dieser Zuchtlachse werden ins Ausland exportiert, unter anderem in die BRD. In den letzten Jahren sind allerdings auch kritische Stimmen laut geworden, die auf Probleme hinweisen die mit dieser Art der Züchtung zusammen-hängen. Zum einen wird darauf aufmerksam gemacht, dass sich Krankheitserreger in dieser Mas-sentierhaltung schnell ausbreiten können und sich durch die direkte Verbindung mit dem Fjordwas-ser auch auf das Meer ausbreiten kann. Ein anderes Problem ist, das immer wieder Fische aus den Behältern entkommen können. Einige dieser Lachsstämme sind infolge von Hybridzüchtung zwar in der Lage sich mit wilden Lachsen zu kreuzen, doch die Nachkommen sind steril, das heißt nicht in der Lage sich zu vermehren. Auf lange Sicht könnte das das Ende der norwegischen Lachse sein.
Beim Mittagessen entschlossen wir uns am Nachmittag mit dem Auto an die Brücke zu fahren, die uns gestern als aussichtsreiche Angelstelle genannt wurde. Wir packten unsere leichteren Ruten, mittlere Stationärrollen mit 0,30 bzw. 0,35 Angelsehne und kleine Pilker mit Gewichten von 25 - 60 Gramm  ins Auto und nach knapp 15 Minuten Fahrzeit standen wir oben auf der Brücke und hielten Ausschau nach geeigneten Angelplätzen.
Im Südosten des Björnafjordes liegt diese Verengung, die direkt unterhalb der Brücke 50 Meter Breite misst und sich ins Landesinnere hinein zu der Größe eines kleinen Sees ausweitet. Die Was-sertiefe erreicht dort an den Tiefsten Stellen nur noch 40 Meter. Genau diese Tiefe beträgt auch die Fahrrinne unterhalb der Brücke. Allerdings sahen wir aus ca. 25 Metern Höhe auch, das sich an den Rändern viele Felsen, zum Teil bis kurz unterhalb der Wasseroberfläche emporstreckten und somit der Verlust von einigen Pilkern unausweichlich schien. Es gab einige sehr aussichtsreiche Plätze die wir zu Fuß gut erreichen konnten. Um an andere Plätze zu gelangen, mussten kurze Klettereinheiten bewältigt werden. Uns gefiel diese Brücke und so verteilten wir uns jeweils zu zweit an verschiede-nen Stellen und probierten unser Glück. Im Bereich der Fahrrinne gab es eine enorme Strömung die unsere zuerst verwendeten 25 g. Pilker nicht in Grundnähe kommen ließen sondern sie weit in Richtung Fjord trieb. Die Ebbe in Verbindung mit dem vielen Regenwasser der letzten Tage waren wohl die Ursache dafür. Also montierten wir 60 g an die Wirbel.  Zwar erreichten diese den Grund nachdem sie 100 Meter weit getrieben wurden, aber sobald der Bügel umgeklappt war und sich die Schnur strammte hing der Pilker wieder in der Strömung. Von einem anderen Platz hatte man die Möglichkeit Stellen außerhalb der Strömung anzuschmeißen, dort waren 25 und 40 g. Pilker genau das Richtige. Als nächste Tücke machten sich die Felsen im Wasser bemerkbar. Bis wir raus hatten wo wir hinschmeißen können, und wie wir einholen müssen um über einen Felsen drüber zu kom-men, hatten wir an die 10 Pilker verloren. Das waren zwei Lehrstunden in Fjordangeln vom Land die wir so schnell nicht vergessen werden. Es kam aber noch dicker. Am Abend des selben Tages, wir waren zwischendurch mit dem Wagen an einer anderen Stelle, kamen wir zur Brücke zurück und stellten fest, das die Gezeiten gewechselt hatten und nun die Flut mit einer Unterströmung das Wasser in den Fjordausläufer drückte, während das Schmelzwasser weiterhin oberflächig in den Fjord ablief. Das machte sich so bemerkbar das der Teil der Schnur der auf dem Wasser lag in den Fjord schwamm, während der Pilker unter Wasser in die andere Richtung getrieben wurde. Das bedeutete auch das wir es jetzt mit ganz anderen Hindernissen im Wasser zu tun bekamen wie am Nachmittag. Weitere fünf abgerissene Pilker waren die Folge. Soviel geflucht wie an diesem Nachmittag haben wir die ganze restliche Woche nicht.. Aber dieses ausführlich Kennenlernen dieser Angelstelle hat sich gelohnt.  Nicht nur das wir bei unseren nächsten Ausflügen zur Brücke kaum noch Verluste an Pilkern hatten, auch die erhofften Fänge stellten sich ein. Die Fische schie-nen hier sehr Standorttreu zu sein. Zumindest haben wir, nachdem die ersten Fänge gelangen, im-mer an den selben Stellen wieder Erfolg gehabt. Es war aufgrund der Strömung allerdings nicht immer möglich diese Stellen zu erreichen. So ziemlich in der Mitte der Fahrrinne, auf der Westseite der Brücke unten auf dem Grund standen die Dorsche. Bei auflaufendem Wasser war es meistens nicht möglich mit dem Pilker dort unten hinzugelangen. Die Pollacks dagegen standen direkt an den Felswänden in einer Tiefe von zehn bis fünfzehn Metern noch in der vollen Strömung. Hatten wir von denen einen an der Angel, konnten wir sicher sein, das an der gleichen Stelle noch ein ganzer Trupp steht. Die Köhler hatten mehrere Vorlieben. Entweder standen sie an den Strömungskanten, mehr schon im Bereich wo das Wasser ruhiger war und jagten dort als Einzelgänger in fünf bis zehn Metern Tiefe, oder sie mischten sich unter die Pollacks und standen mit ihnen an den Felskanten.
Wie schon erwähnt waren wir nicht den ganzen Nachmittag an der Brücke, sondern wollten zwi-schendurch noch eine andere, nach Kartenlage ebenso aussichtsreiche Stelle erkunden. Weitere drei Kilometer von der Brücke entfernt gibt es eine Verbindung zum Hardangerfjord. Dort verengt sich der Björnafjord bis auf ca. 100 Metern an seiner schmalsten Stelle und zwängt sich auf 1 km Länge zwischen zwei Bergen hindurch um sich dann mit dem Wasser des Hardangerfjordes zu vermi-schen. Hier vermuteten wir ähnlich starke Strömungsverhältnisse wie wir sie an der Brücke vorfan-den, und dort wo viel Wasser auf engem Raum hindurchfließt stehen in der Regel auch Fische die sich dort Nahrung suchen.
Unsere erste Schwierigkeit bestand darin einen Parkplatz zu finden, der nicht zu weit abgelegen von diesem Durchlass gelegen war. Ein abschüssiger, mit Schotter belegter Waldweg schien uns geeig-net um das Auto abzustellen. Doch beim Versuch mit dem Wagen bergauf zu fahren drehten sofort die Räder durch und begannen sich in den vom Winterfrost weichgewordenen Schotter hineinzu-fressen. Mit 90 PS und drei schiebenden Männern gelang es uns den Wagen wieder auf die asphal-tierte Straße zu schieben und nach einiger Zeit des Suchens fanden wir einen besser anzufahrenden Parkplatz der sogar direkt am Wasser lag. Allerdings war dieser Seitenarm sehr flach und schon nach wenigen erfolglosen Würfen  machten wir uns daran einen Weg zur strömenden Fjordverbin-dung zu suchen. Das war nicht so einfach. Hier war alles von Bergen umgeben und es blieb uns nichts anderes übrig: Wir mussten über einen Berg hinüber um ans Wasser zu kommen. In einer Hand die Rute und die Angeltasche, die andere Hand zum festhalten bahnten wir uns einen Weg durchs Unterholz, wobei die Angelruten immer wieder im Geäst hängen blieben und so mancher Tritt auf bemooste Steine in Felsspalten landete. Auf der anderen Seite des Berges galt es dann Plätze zu finden von denen aus wir angeln konnten. Es gab nur wenige Stellen die dafür in Frage kamen und wir waren froh als wir nach 45 Minuten endlich am Wasser waren und unsere kleinen Pilker montierten. Zwei Dorsche und ein Pollack waren die Ausbeute. Die Fische hier schienen nicht in rechter Beißlaune zu sein. Mehrmals sahen wir Dorsche zwischen den mit dichten Tang bewachsenen Steinen umherschwimmen, die sich nur langsam entfernten wenn wir sie mit unseren Pilkern anwarfen und zum Anbiss reizen wollten. Sie taten uns aber nicht den Gefallen. Als wir so dastanden und uns bemühten Fische zu überlisten, begann es zu brummen. Ein tiefes, leises brum-men, so wie ein Schiffsmotor. Aber wir sahen kein Schiff. Das brummen wurde lauter und lauter aber es war nichts zu sehen. Dann sahen wir doch was. Ein U-Boot näherte sich. Nur der obere Teil des Einstiegs ragte aus dem Wasser und war natürlich in Tarnfarbe bemalt so das man es vom Was-ser kaum unterscheiden konnte. Langsam zog es an uns vorbei und verschwand dann  irgendwo im Björnafjord. 
Aber U-Boote wollten wir nicht angeln und Fische bissen nur schlecht, so zogen wir es vor noch-mals zur Brücke zu fahren, bei der uns die Aussicht auf einen guten Fang günstiger erschien und die Angelplätze einfacher zu erreichen waren. Doch wie oben schon erwähnt hatten in der Zwischenzeit die Gezeiten gewechselt und die mühsam am Nachmittag erworbene und mit dem Verlust von vielen Pilkern behaftete Erfahrung wurde ergänzt durch das Angeln bei Flut.
Nachdem ich zwei Pilker an einem schier unüberwindlichen Felsen im Wasser verloren hatte entschloss ich mich zum Klettern. Mein Ziel waren die Stellen im Wasser zu erreichen die nicht im Strömungsbereich lagen. Die Wassertiefe ging allerdings nicht über 10 Meter hinaus, und Felsen im Wasser brachten auch hier so manchen Hänger, doch waren das in der Regel Krauthänger, denn die Felsen waren alle dicht bewachsen. Einen kleinen Köhler brachte mir diese ganze Kletterei ein und die Erfahrung, das die aussichtsreichen Angelstellen in der Strömung oder an den Strömungskanten zu suchen waren.
Gegen Abend dieses zweiten Tages lichtete sich die Wolkendecke und bei herrlichem Sonnenuntergang, es muss so gegen 23°° Uhr gewesen sein, fuhren wir zum Quartier zurück um die noch anstehende Filetierar-beit zu erledigen. Beim Abend-, bzw. Nachtmahl galt es noch den nächsten Tag zu bedenken, um uns dann zufrieden und bei sternklarem Himmel in unsere Schlafsäcke zu verkriechen.

 

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Gedanken zum Fjordwasser

Hochgefühl weckend
schlängeln sich Wasserarme durch Täler und Schluchten
angefüllt mit einem Gemisch
aus schmelzenden Bergeskristalen und
Leben tragendem Mineralelement

Verzückte Blicke
in glasklare unendlich scheinende Tiefe
gepaart mit Sonnenlicht
ergeben sie im Seelenleib
Eindrücke von Lebensbildern

Vielfältig die Wandelbarkeit der Oberfläche
die je nach Lichtverhältnis
chamelionartig Farben spiegelt
ihren Höhepunkt findend
im sattgolden der Abendsonne

Wandernde Gedanken verlassen immer und immer wieder
den sichtbaren Erlebnissraum
tauchen ein wohin Blicke nicht folgen können
um nach orientierungslosem umherirren
unsichtbares in vorstellbare Formen zu transponieren/bringen

Beobachtend wechselt der Gemütszustand
aus lauschendem Betrachten wird begierige Ungeduld
statt zu genießen wandern Blicke
Richtung Angelgerät

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7. Die Sonne bringt Licht ins Dunkel

Vom dritten Tage an war die Sonne unser täglicher Begleiter. Strahlend blauer Himmel vom Mor-gen bis zum späten Sonnenuntergang. Dazu kamen während der frühen Morgenstunden Temperatu-ren unter dem Gefrierpunkt, die sich aber mit steigender Sonne bald in angenehme, über die Mit-tagsstunden sogar in stechende Wärme wandelte. Dank Achims Vorsorge konnten wir  beruhigt den Oberkörper bis auf T-Shirt oder Unterhemd freilegen, denn auch die Sonnencreme fehlte nicht in unserem Reisegepäck.
Als wir an diesem Morgen zu unserem Boot fuhren kam es uns vor als wären über Nacht Trolle durchs Land gezogen die mit Pinseln alles bunt angemalt haben. Die vielfachen Grautöne wandelten sich im Sonnenlicht zu Farb- und Schattenspielen betörenden Ausmaßes. Wäre nicht das Angeln der Grund unseres Hier seins gewesen, wir hätten unsere Zeit mit dem Genießen dieser für uns fremden Landschaft verbringen können. Ein einziger, von der Sonne beschienener Felsen entfachte ein Farbenspiel ungeahnten Ausmaßes. Je nach Sonneneinstrahlung dominierten verschiedene Grund-farben und Schattierung.  Morgens, wenn sich der Frühdunst aufzulösen begann, verwandelte sich der Silberglanz in ein warmes, weiches Blau und steigerte sich bis kurz vor dem Zenit in immer kräftiger werdende Blau- und Grüntöne. Nach dem Mittag begannen helle, goldgelbe Farben sich auszugießen die sich zum Abend, mit den länger werdenden Schatten, zum Rot wandelten, bis dann zur Zeit des Sonnenunterganges alles in ein dunkles, schweres Gold getaucht wurde.
Ich will damit nicht sagen, das Farbe immer schön, Grautöne dagegen immer schlecht sind. Auch die trüben Tage haben ihren Reiz, können schöne Bilder erzeugen, man denke nur an gute, kontrast-reiche schwarzweiß Photographien. Das Sonnenlicht jedoch, in Verbindung mit einer fremden, reizvollen Landschaft belebt und hebt das Gemüt. Plötzlich sieht man die aufbrechenden Blattknos-pen der Bäume, Insekten erwachen und schwirren durch die Luft. Alles um einen herum wirkt freundlich. Das kurze zurücklehnen und durchatmen im Boot wird mit einem Blick auf schneebe-deckte Gipfel in weiter Ferne quittiert. Auch wenn das Angeln im Vordergrund stand, diese kostba-ren Erlebnisse drum herum sind fürs wohlbefinden bestimmt kein unerheblicher Faktor. Das schönste Erlebnis mit diesem zauberhaften Sonnenlicht hatte ich als wir von einer Bootstour zu-rückkamen und Achim und Ecki mit dem Auto zum Haus fuhren um eine Fischwanne zu holen. Die alte Wanne war bei der Ausfahrt nach einem Fehltritt zerbrochen. Die Wartezeit, es konnte sich um höchstens 10 Minuten handeln, verbrachten Klaus und ich damit uns nach Lachsen umzusehen. Hier am Bootsplatz mündete ein kleiner Fluss in den Fjord. Der Flusslauf war allerdings nur ca. 30 Meter lang. Am Ende dieser kurzen Strecke kam das Wasser mit  lauten Getöse wasserfallartig den Berg hinunter geschossen. In kleinen Trupps schwammen etwa handlange Lachse in einigen Gum-pen herum, zu klein um es mit der Angel zu probieren. Als nach 15 Minuten noch nichts von Achim und Ecki zu sehen ist schnappt sich Klaus sein feines Gerät und geht damit an die Stelle, wo er am ersten Abend seine Dorsche gefangen hat. Mich interessieren andere kleine Fische die an dem Flussausläufer herumschwimmen. Ich klettere ein wenig am felsigen Ufer herum und entdecke einen großen, im Wasser liegenden Felsbrocken der auf seiner flachen Seite voll von der Sonne angestrahlt wird und so bunt schimmert, das ich mich auf einen Stein lege und mir dieses Schau-spiel von näherem anschaue. Was ich sehe lässt mich die Zeit vergessen. Die Wasseroberfläche ist glatt wie ein Spiegel und so kann ich fast wie in einem Aquarium bis auf den 3 - 4 Meter tiefen Grund schauen. Der Felsen ist mit Algen, Flechten, Wasserpflanzen bewachsen, die jetzt bei dieser Sonneneinstrahlung ein beeindruckendes Farbenspiel erzeugen. Zwischen den Pflanzen sitzen Muscheln. Verschiedenfarbige Seeigel  haften am Fels. Seesterne zweierlei Art leuchten vom Grund herauf. Eine der beiden Arten wirkt sehr bizarr. Sie haben eine runde Scheibe in der Mitte und sehr dünne Arme. Überall zwischen den Pflanzen schwimmen kleine Krebstierchen herum. Etwas weiter entfernt entdecke ich einen Lippfisch der von der Sonne angestrahlt nicht zu übersehen ist. Eine kleine Barschart hat abgelaicht und betreibt Brutpflege. Alle 3 - 4 Meter ist ein Pärchen zu beobach-ten. Bei dem Paar unter mir sieht das so aus: Ein Elternteil steht direkt über dem Laich bzw. den Fischeiern und bewegt sich nicht von der Stelle, der andere Elternteil - ich vermute der Milchner, weil er im Vergleich zu seinem Partner sehr bunt ist - schwimmt in 50 cm Abstand zum Weibchen um sie herum und verscheucht kleine Lachse die es wohl auf die Fischeier abgesehen haben. Von allen Seiten  versuchen die jungen Lachse bis zum Laich vorzudringen, aber das Männchen ist sehr wachsam. Hat es einen sich nähernden Lachs entdeckt, schwimmt es mit großer Geschwindigkeit auf den Eindringling zu, dem nichts als die Flucht übrig bleibt, um es kurze Zeit später erneut zu probieren. Ein Vorgang der sich zur Zeit wohl millionenfach - Stunde um Stunde, Tag um Tag - in norwegischen Fjorden abspielt.
Plötzlich höre ich Klaus rufen: "Achim kommt zurück". Ich schaue auf meine Uhr und stelle mit erstaunen fest das ich eine volle Stunde hier auf dem Stein gelegen habe. Es ist fast nicht zu glau-ben. Doch nun interessiert uns natürlich, wieso Achim erst jetzt wiederkommt. Kaum das Achim ausgestiegen ist, berichtet er von seinem Missgeschick. Beim wenden des Fahrzeuges ist er die steile Abfahrt zu unserem Haus etwas zu weit hinunter geraten und von allein nicht wieder hinauf gekommen. Er ging los um jemanden zu finden der ihm helfen konnte, fand einen Traktorfahrer, der das Auto auf die Straße zog und gab dem Fahrer des Traktors eine Flasche Schnaps, die für solche Fälle immer im Kofferraum bereitliegt. Eigentlich konnte ich Achim dankbar sein, wer weiß ob ich mir sonst die Zeit genommen hätte  dieses wunderbare Schauspiel im Wasser anzusehen.

 

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8. Wir lernen dazu

Inzwischen hatten wir den Bruder unseres Hausvermieters kennengelernt. Dieser arbeitete auf einer Bohrinsel als Ingenieur und hatte ein paar freie Tage. Sein Haus lag 20 Bootsminuten entfernt in einer sonnigen Bucht. Wir besuchten ihn und wollten natürlich alles von ihm wissen was das Angeln im Fjord betrifft. Doch zunächst erzählte er uns von seiner Arbeit auf der Bohrinsel. Wir erfuhren, das das Arbeitsteam auf so einer Plattform international zusammengesetzt ist. Die Umgangssprache wäre Englisch, und das er nach zwei Wochen Arbeit eine Woche frei hat. Peter, so sein Name, war kein typischer Norweger. Er war weltoffen und kontaktfreudig, wußte über vieles was in der Welt so vorgeht bescheid. Nur leider war er kein Angler. Trotzdem konnte er uns einiges über das Fischen erzählen, wenngleich wir das meiste schon aus anderen Mündern gehört hatten. Zwei Dinge waren uns aber neu. Die besten Dorschplätze wären die Buchten mit mindestens 20 Meter Wassertiefe und zum Anderen führen die einheimischen Fischer, keine Profis sondern Hobby- oder Nebenerwerbsfischer, schon früh am Morgen auf das Wasser. Er gab uns den Tip zu beobachten wann sie rausfahren und wohin sie fahren. Denn wo die ihre Handleinen ins Wasser lassen gibt es viele Fische.
Nach dem Besuch, es war inzwischen später Vormittag, änderten wir unseren Tagesplan und beschlossen bis zum Mittag noch die eine oder andere Bucht abzufischen und am Nachmittag auf den Fjord hinaus zu fahren. Jetzt bei dem klaren Wetter konnten wir gut erkennen wo die Einheimischen ihre Boote hinlenkten. Wir sahen 5 oder 6 Boote die sich alle in dem Bereich aufhielten, den auch wir uns schon am ersten Abend auf der Karte ausgeguckt hatten. Das Plateau mitten im Fjord.
Wir fuhren mit dem Boot an diesem restlichen Vormittag noch drei oder vier Buchten an, der Erfolg war mäßig. Wir fingen immer wieder mal ein Fisch, auch mal zwei, drei an einer Stelle, aber es waren reine Zufallstreffer. Wir hatten bisher nie den Eindruck gehabt auf einen Schwarm gestoßen zu sein. Neben einem erlebnisreichen Angelurlaub mit spannenden Drills war uns eine gefüllte Tiefkühltruhe ein ebenso erstrebenswertes Ziel dieser Reise gewesen und so wurde es uns immer wichtiger, Stellen im Fjord zu finden bei denen wir sicher waren auf Fisch zu stoßen. Wir resuemierten unsere bisherigen Erfahrungen und stellten fest, das die Meeresenge über die die Brücke führt, bisher die einzige Stelle war wo wir auf engen Raum viele Fische gefangen hatten.  So beschlossen wir das Angeln bei der Brücke zu intensivieren. Unsere Hoffnungen für heute bezogen sich aber auf das Hochplateau im Fjord. Dort mußten einfach Fische in Massen sein, sonst würden sich nicht alle Boote die wir sahen dort aufhalten.
Der Tip mit den Buchten erwies sich im Verlaufe der restlichen Woche bis auf eine Ausnahme als Flop. Die eine Ausnahme war unsere Bootsanleger Bucht, die laut Echolot Wassertiefen zwischen 20 und 40 Metern auswies. Als wir gegen Mittag dort ankamen beschlossen wir noch einmal die Kanten abzufischen bevor wir zum Haus zurückfuhren. Und siehe da, jeder holte noch einen Fisch, zwei Dorsche, zwei Pollacks, aus dem Wasser. Jetzt waren wir bestens für den Nachmittag eingestimmt. Wir nahmen uns vor zu Beginn und zum Ende jeder Ausfahrt eine Runde in "unserer" Bucht zu drehen und die Kanten abzufischen. Am Ende der Woche kannten wir die fischträchtigen Stellen so gut, das wir sie gezielt anfahren konnten. Auch verfeinerte sich unsere Fangtechnik soweit, daß es möglich wurde gezielt einzelne Fischarten zu beangeln. 

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Sonnenspiele

Durch Strahlen verzauberte Frühgeschichte
ergießt sich bunt schillernd  über kahle Nacktheit
an Gestein haftend spannt sich der Farbenteppich über Augesweiten
sein Ende findend in Gipfelschnee und Meerestiefe

Heitere Strahlenmelodien
angezupft durch Seelenreize
verführen zum Verweilen
zum Genießen
zum Bestaunen

Strahlenschlüssel öffnen Horizonte
die verborgen
hinter sichtbar aufsteigenden Wasserwelten
liegen

Im Jahreslauf reizt durchdringende Strahlenwärme
unwiderstehlich Lebensrythmen zur Aktivität
zu Wandlungsprozessen treibend
entfaltet sich grünfarbiges
aus wurzelnden Holzaufbauten 

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9. Die erste Ausfahrt zum Hochplateau

Heute Mittag ging alles sehr fix. Zwei Mann filetieren, einer kochte Mittag, der vierte wusch ab und räumte ein wenig auf. Sogar auf unsere Pause nach dem Essen wurde heute mit allgemeiner Zustimmung verzichtet. Schnell ein Kaffee nach dem Essen, dazu eine Zigarette, noch mal kurz geschaut ob wir unsere Angelkiste mit Pilkern, Vorfächern oder sonstigem Zubehör nachfüllen müssen, was nicht der Fall war, und schon sitzen wir im Auto. Wieder befällt uns diese prikelnde Anspannung wie vor jeder Ausfahrt, nur diesmal erwischte es uns alle außerordentlich stark Wir sind überzeugt, daß uns heute Nachmittag ein guter Fang gelingen wird. Schon sind wir am Bootsliegeplatz und bringen alles nötige zum Boot. Für jeden zwei Angeln, Zubehörkiste, Pilkerkiste, Fischkiste. Regenzeug brauchen wir heute - und den Rest der Woche - nicht mit aufs Boot nehmen, nur noch die Kiste für alles was trocken bleiben sollte: geschmierte Stullen, Studentenfutter, Kaffee, Photoapparat. Dann nur noch Benzin auffüllen, den Reservekanister kontrollieren und ab geht die Post. Vier hochmotivierte Angler tuckeln mit einem 5 PS Motor singend ihrem Glück entgegen. Oder nicht? Als wir unsere Bucht verlassen und nach den Booten vom Vormittag Ausschau halten werden wir nicht fündig. Kein eiziges Boot ist mehr zu sehen. Unser Enthusiasmus wird merklich gedämpft. Noch versuchen wir unsere Euphorie am Leben zu erhalten, reden uns ein, daß die Boote nur weg sind weil sie genug Fisch gefangen haben und das der Fisch bei diesem warmen Wetter schnell verdirbt, deshalb seien die Fischer nicht mehr auf dem Wasser. Doch alles gute Zureden hilft nicht. Es ist schwer sich selber was vorzumachen. Wir werden wieder auf uns, unser Echolot und unsere Erfahrung zurückgreifen müssen. Noch lag eine lange Wegstrecke vor uns, genug Zeit um den Sonnenschein und die schneebedeckten Berge im Hinterland zu genießen. Klaus kramte die Wasserkarte aus einer Kiste und gab Achim so gut es ging Anweisungen wie er zu Steuern hatte. Nach etwa 1,5 Stunden Fahrt wird das Wasser flacher. 150 Meter, 120 Meter, 80, 70, 40, 60, 90 Meter. Im Zickzack fahren wir das Plateau ab bis wir die auf der Karte eingezeichnete 20 Meter Stelle gefunden haben. Wir beschließen uns von hier aus treiben zu lassen. Der Motor wird ausgemacht und die Pilker sausen in die Tiefe. Klaus und ich versuchen es erst einmal mit feinem Geschirr. Unsere 40 g. Pilker fliegen in entgegengesetzte Richtung und klatschen fast gleichzeitig auf die Wasseroberfläche. Ohne Probleme erreichen sie den Grund, dann holen wir ein und lassen den rot-weißen und blau-weißen Bleifisch alle paar Meter auf den Grund tupfen. Klaus schlägt seine Rute an und beginnt zu grinsen, ein untrügliches Zeichen dafür, das er einen Fisch am anderen Ende seiner Angel hat. Beim hochholen hat einer zugepackt. Die leichten Schläge seiner feinen Rute lassen einen kleinen Fisch vermuten. Ein pfündiger Wittling wird kurze Zeit später dem Wasser zurückgegeben. Eine ganze Weile treiben wir jetzt schon bei 60 Metern Wassertiefe. Auch Klaus und ich nehmen jetzt unsere Pilkruten. Mit 150 g. Pilkern und zwei Beifängern schicken wir sie auf den Weg zum Meeresgrund. Zack. Jetzt schlägt es in Achim´s Rute, und das nicht schlecht. Ganz unten vom Grund holt er einen schönen Leng herauf. Er bringt es auf gut 2,5 kg, unser größter bisher. Auch bei Ecki tut sich was. Kräftig schlägt er seine Rute nach oben und wir Zuschauer genießen das herrlich anzusehende Spiel der Rutenspitze. Schon nach wenigen Metern gibt der Fisch Ruhe, ein typischer Dorschdrill. Als die Echolotanzeige die 100 Meter Marke übersteigt fahren wir mit dem Boot zur 20 Meter Stelle zurück und lassen uns erneut,  leicht versetzt zum erstenmal, treiben. Diesmal holen sie alle drei einen schönen Fisch aus dem Wasser. Wir lassen uns noch 3 - 4 mal, ausgehend von der 20 Meter Stelle, einige hundert Meter treiben, doch an meiner Angel bleibt es an diesem Nachmittag still. Kein einziger Zupfer ist zu spüren. Dafür fangen die anderen drei noch den einen und anderen Fisch.
Als wir uns auf den Rückweg machen sind wir schon etwas enttäuscht. Wir hatten uns von diesem Platz mehr versprochen, erinnern uns aber auch an Peters Worte, der uns sagte, daß morgens die beste Zeit zum Angeln wäre. Die vielen Boote am Vormittag bestätigten das ja auch. Also nehmen wir uns vor an einem Vormittag nochmals hier heraus zu fahren.
Aus Jux halten wir auf dem Rückweg bei 300 Metern Wassertiefe an. Wir wollen einfach mal unsere ganze Schnur von der Rolle ablassen. Dabei muß Klaus seinen Pilker direkt vor die Nase eines Rotbarschschwarmes gehalten haben, denn er bringt von dort unten zwei dieser Tiefseefische mit hoch. Ein weiterer Versuch ist allerdings erfolglos, dafür sind unsere Arme wieder ein Stück dicker geworden.
Zum Abschluß dieser Ausfahrt kommt auch diesmal unsere obligatorische Runde in unsere Bootsbucht. Manche Tage sind einfach wie verhext. Wieder zieht jeder der drei einen schönen Dorsch aus dem Wasser und bei mir tut sich einfach gar nichts. Der leichte Wind treibt uns heute direkt auf den Bootsplatz zu und ich wechsle für den letzten Wurf nochmal die Pilkerfarbe. Rot-Weiß soll es sein. Hier liegen jede Menge Steine im Wasser, deshalb schmeiße ich auch nicht weit aus und versuche den Grundkontakt zu meiden. Erst als der Pilker genau unter dem Boot ist lasse ich ihn ein paar mal auf einen Stein klopfen. Die anderen beginnen ihre Schnur einzuholen, wir wollen Schluß machen. Es ist noch so früh am Abend, das wir nach dem Abendbrot zur Brücke fahren wollen. Ein letztes mal lasse ich meinen Pilker aufklopfen, Brrrrrrrr......., doch dazu kommt es nicht mehr. Die Bremse gibt 10 Meter Schnur von der Spule, dann stelle ich sie etwas fester und hole zügig ein. Meine 60 g. Rute taucht einige male mit der Spitze ins Wasser, zwischendurch zieht der Fisch einige Meter Schnur von der Rolle. Ein herrliches Gefühl nach so einem Nachmittag. Jetzt müßte er gleich zu sehen sein. Gespannt schauen wir alle über den Bootsrand ins klare Wasser. Da. Etwas graues schlängelt sich an der Schnur empor und schießt dann wie besessen in alle vier Himmelsrichtungen. Noch können wir den Fisch nicht identifizieren, Klaus steht mit dem Kescher bereit. Jetzt sehen wir seinen Kopf mit dem großen Maul und den riesigen Zähnen. Ein Katfisch. Leichte Panik bricht an Bord aus. Das Gaff ist nicht zu finden, also muß er doch gekeschert werden. Der Fisch gibt einfach keine Ruhe, immer wieder will er in eine andere Richtung entwischen. Jetzt ist Klaus mit dem Kescher unter ihm, und drin. Als Achim ihn aus dem Wasser hebt windet er sich wie ein Aal und versucht mit seinem kräftigen Gebiß das Netz zu zerreißen. Nachdem jeder seine Füße in Sicherheit gebracht hat setzt Klaus ihn ab. Jetzt ist Achim an der Reihe. Mit dem Totschläger bekommt der Fisch vier kräftige Schläge auf den Kopf, mit Handschuhen wird er umgedreht und abgestochen. Geschafft. In aller Ruhe entwirre ich das Knäul aus Katfisch,  Keschernetz und Drillingshaken, dann wird der Fisch einer intensiven Betrachtung unterzogen. Seewölfe kannte ich bisher nur aus dem Kieler Aquarium. Schon dort hat mich ihr großes Maul mit den langen Zähnen stark beeindruckt. Sehr vorsichtig öffne ich mit einer Hand das Maul des 5,5 kg schweren Fisches. Das kräftige Gebiß flößt Respekt ein. Beim ausnehmen des Seewolfes öffne ich auch den Magen. Eine Masse aus zerkauten Seeigeln kommt zum Vorschein. Dazu braucht er also seine gewaltigen Zähne. Inzwischen haben wir den Bootsplatz erreicht und das Boot vertäut. Für mich endet dieser Nachmittag mit einem versöhnlichem Abschluß.

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10.  Häuslebauer

An dieser Stelle möchte ich einen kleinen Abstecher zu einer schon weiter vorn erwähnten Bege-benheit unternehmen, die mich in Erstaunen versetzte und zum Nachdenken anregte. Bei unserem Bootsanlegeplatz lagen bei unserer Ankunft einige im Winter gefällte Baumstämme am Wegesrand. Innerhalb eines  halben Tages wurde von drei Beschäftigten ein mobiles Sägewerk aufgebaut. Wei-tere 36 Stunden später waren die Baumstämme in verschiedene Längen und Breiten aufgesägt. Zu Beginn des dritten Tages war das Sägewerk abgebaut und verschwunden, zurück blieben die aufge-sägten Stämme und ein Haufen Späne. Was war nun das besondere an dieser Aktion.
Betrachten wir uns den Vorgang mal aus einer anderen Perspektive. Ich bin Norweger, lebe in einer kleinen Stadt und will mir eine "Hütte" an einem Fjord bauen um an Wochenenden zu entspannen, zu Fischen, zu Jagen oder zu Wandern. Ein kleines Stückchen Land ist schnell erworben. Die auf dem Grundstück stehenden Bäume sind zum Teil als Bauholz verwertbar, also fälle ich diese im Winter und bestelle das mobile Sägewerk für das Frühjahr. Zusammen mit den Sägewerksbesitzern werden die Baumstämme aufs errechnete Maß zugeschnitten. Nun kann das Holz noch eine Weile zum Nachtrocknen liegen. Im nächsten Frühjahr beginne ich mit dem Bau. Je nach Zeitaufwand und Mithilfe bin ich in 3 - 6 Monaten fertig. Die Hütte steht, das Weihnachtsfest wird bei bullerndem Ofen, in der nach Kiefern duftenden eigenen Wohnung verbracht.
Es sind mehrere Dinge die mich an diesem Gedankengang faszinieren. Es ist zum einen der Prozess des Nachvollziehens der einzelnen Arbeitsgänge. An allem bin ich beteiligt, wenn ich das will. Ich suche das Grundstück aus. Ich suche das Holz aus, aus dem mein Haus gebaut wird. Ich schneide das Holz zurecht und baue es anschließend auf. Zu keiner Zeit verliere ich den Überblick weil ich die Hauptperson bin. Es entsteht nicht irgend ein Haus, es entsteht mein Haus. Und wenn ich nicht mehr bin ist es niemandem sein Haus mehr, dann werden die Kinder es an Urlauber vermieten oder es wird abgerissen, oder verfällt. Solange ich bin bleibt das Haus Bestandteil meines Lebens. Ich gebrauche es nicht, ich bin mit ihm verbunden.
Mir gefällt dieser Gedankengang weil er verbindlich ist. Die Verantwortung nimmt mir nicht ir-gendein Gesetz ab auf das ich mich berufen kann wenn was nicht in Ordnung ist, sondern ich selber stehe in der Verantwortung, ich selber bin Gesetz und Richter von mir selbst.(Es hat für mich etwas typisch Norwegisches an sich.)
Weiterhin typisch für Norweger scheint mir der Eindruck, das Häuser nicht für viele Generationen gebaut werden sondern nur für eine Generation, also nur für denjenigen der das Haus baut, bewohnt  und alt darin wird. Danach verfällt das Haus oder die eigenen Kinder benutzen es noch eine Weile als Wohnung oder Ferienhaus. Größere Reparaturen lohnen sich in der Regel nicht. Es ist oft günstiger sich sein eigenes, neues Haus zu bauen........

 

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Pilker

Bunt schimmernd tauchen Verführer in salzwässrige Lebensräume
Tiefenblicke folgen den taumelnden
zielstrebig Grund suchenden
bis Dunkelheit zur Unsichtbarkeit wird

Sensibilisierte Hände erfühlen dumpfe Aufschläge
hauchen je nach Temperament
Leben in besprühte Bleifischformen
Hüpftänze sollen Aufmerksamkeiten
schwebend, gleitender Meeresbewohner
erregen

Abwechslung bringende Variationen
mal senkrecht mal waagerecht gleitend
bis zum ersehnten Widerstand
Das Ziel der Verführung
Der Tod

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11.  Brückenangeln

Den  Abend, wie auch die nächsten beiden Abende, verbrachten wir bei herrlichem Wetter unter der Brücke. Bis 23°° Uhr zog sich der Sonnenuntergang hin, bis dann die feuerrote Kugel anscheinend vom Fjord verschluckt am Horizont verschwand. Danach wurde es kühler, so dass wir uns einen Pulli über das T-Shirt ziehen mussten. Unsere erworbenen Kenntnisse vom ersten Brückenangeln, was die felsige Unterwasserwelt betrifft, ermöglichte es uns etwas sorgenfreier die fischträchtigen Stellen anzuwerfen. Bestückt mit unseren leichten Ruten, 25, 40 und 60 g. Pilkern, Angeltasche und Fischeimer bezogen wir unsere Stellungen. Mich zog es gleich direkt unter die Brücke wo ich schon beim letzten mal eine prima Kante ausfindig machen konnte. Dort wollte ich es gleich wieder pro-bieren. Das ablaufende Wasser unterstützte mein Vorhaben, und nach dem montieren eines 60 g. Bleifisches flog dieser auch schon ins Wasser. Einige wenige Würfe waren nötig um mich im Was-ser zu orientieren, die hängerträchtigen Felskanten aufzuspüren und die fischreiche Scharkante zu finden. Dann war es soweit. Etwa fünf Meter von mir plumpste der Pilker ins Wasser und wurde von dem strömendem Wasser mitgerissen. Ca. 50 Meter weiter erreichte er den Grund. Nun den Bügel umlegen und die hälfte der Schnur einziehen, dann wieder Schnur geben und warten bis der Pilker auf dem Grund ankommt. Da er jetzt nicht mehr direkt in der Strömung läuft taucht er ziem-lich gerade ab. Wieder Bügel umlegen und zügig einholen. Biss ! Der anschließende Drill lässt ein Anglerherz begeistern. Eine Mischung aus Spannung, Erwartung, Gier und Freude durchströmt den Körper. Die leichte Rute und die weich eingestellte Bremse tun ihr Übriges dazu. Wilde energische Fluchten bis zur Wasseroberfläche, immer gegen den Widerstand ankämpfend, so kämpft ein Köh-ler. Fünf Minuten später, an der gleichen Stelle der nächste Biss. Wieder die enormen, Kraft zeh-renden Fluchten, dann mit einemmal ist die Spannung aus der Schnur. Ist der Fisch weg? Schnell Schnur einholen bis sich plötzlich die Rutenspitze auf dem Weg zur Wasseroberfläche befindet. Da ist er wieder. Ist mir entgegengeschwommen der Pollack. Hat ihm aber nichts genützt. Kurze Zeit später liegt er im Fischeimer. Fisch auf Fisch hole ich von der Kante weg, ein herrliches Angeln. Eine Stunde lang geht das so weiter, dann lässt die Strömung nach und mit dem Gezeitenwechsel komme ich nicht mehr an die fischreiche Kante. Auch die anderen holen Fische aus dem Wasser, zwar nicht in dem Ausmaß wie bei mir aber dennoch sind alle zufrieden.
Am nächsten Abend hat Klaus einen Schwarm Dorsche ausfindig machen können. Wieder ist ablau-fendes Wasser als wir ankommen. Klaus steht neben mir unter der Brücke und schmeißt seinen Pilker ziemlich weit in die Mitte der Fahrrinne. Die Strömung trägt den Pilker weit mit sich fort, ohne das er bis zum Grund vordringen kann. Also wird das Mittelwasser abgesucht. Anscheinend halten sich dort aber keine Pollacks oder Köhler auf. Erneut versucht Klaus in Grundnähe zu kom-men. Diesmal wirft er weit nach rechts, in der Hoffnung das der Pilker etwa unter der Brücke den Grund erreicht. Das klappt auch, nur muss Klaus ständig Schnur geben, damit der Pilker auf dem Grund bleibt. Dann ein vehementer Anschlag und das unverkennbare Lächeln auf Klaus seinen Lippen. Die leichte Rute biegt sich über 90° hinaus. Ein schönes Bild. Aus 40 Metern Tiefe und gegen eine starke Strömung muss Klaus den Dorsch Meter für Meter nach oben pumpen. Erst als ich den Kescher unter dem Fisch habe und ihn aus dem Wasser hebe ist die Kraftanstrengung vor-über. Aber nicht genug mit dem einen Dorsch. Ein halbes Dutzend zieht unser Klaus auf diese Art und Weise aus dem Wasser. Dann ist Gezeitenwechsel und so oft Klaus auch noch probiert, er kommt nicht mehr auf sein Dorschplatz Eine Möglichkeit sieht Klaus noch, nämlich oben von der Brücke aus will er es noch mal probieren. Gesagt - getan. Fünf Minuten später steht er oben und schmeißt seinen Pilker weit hinaus. Die Strömung trägt ihn zurück in Richtung Brücke, doch vorher sollte er Bekanntschaft mit dem Grund gemacht haben. Das tut er auch. Gleich der zweite Grund-kontakt lässt einen Biss folgen. Wie vorher abgesprochen kommt Klaus langsam auf die Seite der Brücke herüber, auf der ich mich befinde. Jetzt muss der Dorsch nur noch etwas näher an den Fel-sen auf dem ich stehe damit ich ihn Keschern kann. Von unten rufe ich laute Kommandos nach oben auf die Brücke, denn Klaus scheint von dort nicht erkennen zu können wie der Fisch platziert werden muss, damit ich ihn Keschern kann. Nach 10 mühsamen Minuten ist der Fisch endlich an Land und Klaus wieder unter der Brücke. Das war auch ihm zu mühselig. Außerdem hätte man von so weit oben überhaupt kein Kontakt zum Fisch, man sehe ihn zwar aber könne nicht einschätzen wie tief er noch unter der Wasseroberfläche ist. So gesellt er sich wieder zu mir.
Auch der dritte Abend an der Brücke bringt neben etlichen Fischen ein tolles Erlebnis. Der Gezeitenwechsel ist gleich nach unserer Ankunft und meine drei Angelkollegen machen sich gleich auf, um die etwas ruhigeren Abschnitte zu befischen. Mich zieht es jedoch wieder unter die Brücke. Bevor ich loslege, gönne ich mir noch eine Zigarette. Dazu setze ich mich auf einen Felsen und schaue den Anderen zu, wie sie ihr Angelzeug richten. Ecki, der etwa 50 Meter von mir entfernt sein Gerät montiert, klettert anschließend mit seiner Rute auf einen Felsvorsprung. Links von ihm ist eine winzige Bucht. Die Ausmaße betragen vielleicht 10 x 10 Meter. Rechts von ihm ist ruhiges Gewässer, direkt vor ihm das Ende oder der Anfang der Fjordverengung. Der Fels auf dem Ecki steht fällt nach drei Seiten steil ins Wasser, nur zur Bucht hin neigt er sich in einem flachen Winkel verlaufend ins Wasser um dort nach einigen Metern abrupt in die Tiefe zu fallen. Von meinem Platz aus ergibt sich ein Bild wie in einem Kinofilm. Ecki der seine Rute auswirft, hinter ihm die tief stehende Sonne, eingerahmt von schimmerndem Wasser und kleinen bewachsenen Inseln. Ich genieße noch den Anblick als ich sehe wie Ecki plötzlich seine Angel hochreißt und um das halten seines Gleichgewichtes bemüht ist. Der erste Wurf in die kleine Bucht brachte den ersten Biss. Beim Einstellen der Bremse schießt der Fisch mit hoher Geschwindigkeit an ihm vorbei ins freie Wasser und beginnt sich nun dort auszutoben. Nach aufregenden fünf Minuten hat Ecki die Sache im Griff zieht den Fisch auf den Felsen, der flach ins Wasser hinein ausläuft, und packt beherzt zu. Erst jetzt ist Klaus mit dem Kescher bei ihm, der nun nicht mehr nötig ist. Das war der größte Köh-ler in dieser Woche, 2,5 kg schwer, ein prächtiges Tier.

Natürlich hatten wir auch beim Brückenangeln Zeiten wo mal nichts lief. Gerade beim Gezeiten-wechsel, wenn wir uns ganz neu einstellen mussten gab es so manche Stunde ohne Biss, dafür den einen oder anderen Hänger und Abriss. Trotz alledem genossen wir diese Abendstunden bei Son-nenuntergang am Wasser.  Nach den oft stundenlangen Bootstouren empfanden wir die kleinen Klettereinheiten und die Bewegungsfreiheit als sehr angenehm Auch nach dem Gezeitenwechsel und den damit verbundenen veränderten Strömungsverhältnissen konnten wir Fische ausfindig machen und zum Anbiss verführen. Überhaupt war die Fischausbeute im Bereich dieser Meeresen-ge sehr ergiebig. Das Brückenangeln wird  uns in guter Erinnerung bleiben.

Überhaupt muss ich noch mal erwähnen, das wir für norwegische Verhältnisse großes Glück mit dem Wetter hatten. Bis auf die ersten beiden Tage, an denen es bei diesigem bis nebeligem Sicht-verhältnissen Sprühregen gab, hatten wir die restliche Zeit wolkenloses, fast windstilles Postkar-tenwetter mit Temperaturen des Nachts um den Gefrierpunkt. Je höher die Sonne stieg, desto mehr Kleidungsstücke begannen wir abzulegen. Über die Mittagszeit war's dann oft nur noch ein T-Shirt welches den Oberkörper bedeckte.

 

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12.  Das Zusammenleben: Vier Mann in einem Boot (Haus)

Man sollte annehmen, dass sich vier erwachsenen Männer für eine Woche zusammenraufen kön-nen, zudem die klare Zielvorstellung gegeben war möglichst viele Fischfilets in die Tiefkühltruhe zu bekommen. Letztendlich verlief diese Woche denn auch in angenehmer Atmosphäre. Ich erinne-re mich lediglich an zwei Situationen in denen Ansatzweise Unstimmigkeiten das gute Miteinander für kurze Zeit gestört haben. Eine dieser Situationen wurde von mir herausgefordert, als ich unse-rem Küchenchef Achim etwas provokant vorwarf, dass er ja eigentlich nicht Essen zubereite, son-dern lediglich die mitgebrachten Konserven aufwärme. Bis auf wenige Ausnahmen traf das sicher-lich auch zu, doch da hatte ich bei Achim sozusagen einen wunden Punkt erwischt. Die Konsequenz dieses leichtfertig ausgesprochenen Spruches bestand darin, dass ich für unsere nächste gemeinsame Norwegenfahrt als Küchenchef auserkoren wurde.
Die zweite Geschichte die vorübergehend, genauer gesagt über eine Nacht, für leichte Spannungen gesorgt hat passierte an einem Abend als wir zusammensaßen und Klaus und Achim anfingen über Verwandte und andere private Dinge zu reden. Die verschiedensten Themen, so zum Beispiel die Kindererziehung, wurden nicht sachlich diskutiert, sondern nur anhand von persönlichen Fallbei-spielen aus Achims Familie sehr angeregt und emotionsgeladen zerhackstückt.
Wie ganz zu Beginn schon einmal erwähnt hatten wir durch gemeinsame Langelandtouren schon einige Erfahrungen betreff des Miteinander klar kommens gesammelt. Es kann in bestimmten Ent-scheidungssituationen durchaus zu Spannungen kommen. Eine kleine Hilfe um solche Situationen zu umgehen ist das festlegen gemeinsamer Regeln und das Aufteilen der anfallenden Arbeiten, so dass jeder mit einbezogen wird und sich niemand überfordert oder nicht mit einbezogen fühlt. Das beginnt schon bei den Vorbereitungen, die gemeinsame Planung über das Ziel der Reise. 
Einige für uns wichtige Regeln waren zum Beispiel, dass jeder 2 Dosen Bier pro Tag zugeteilt bekam um ein ausschweifendes Gelage zu vermeiden. Wer sich nach 12 - 14 Stunden am oder auf dem Wasser, 2 -3 Stunden filetieren und dann mit vollem Magen in ein gut eingeheiztes Zimmer setzt, dem reichen in der Regel 1 - 2 Bier um die nötige Bettschwere zu erreichen. So manches mal fängt sich schon nach einer halben Dose alles  zu drehen an.
Eine weitere wichtige Regel für uns bestand darin, das wir am letzten Tag den gesamten Fisch durch vier aufteilten, so dass jeder die gleiche Menge mit nach Hause bekam. Ebenfalls bewährt hat sich die Absprache, dass die Kosten für Angelmaterial geteilt werden.
Ich will hier nicht über die Vor- und Nachteile dieser Regeln sprechen, denn diese sind immer auch abhängig von den Personen, die sich zusammengefunden haben. Eine andere Gruppe mag sich ganz andere oder gar keine Regeln geben und sie kommen gut miteinander aus. Solange alles gut läuft treten meistens auch keine Probleme auf. Diese kommen erst zum Vorschein wenn mal längere Zeit kein Fisch beißt, oder jemand bei jedem herablassen des Pilkers einen Hänger bekommt und seine Montage ständig abreißt. Es gehört eine Menge Sensibilität dazu solche Situationen zu erkennen und mit pädagogischen Geschick eine positive Wendung zu geben. Dabei kann man sich nicht immer auf eine Person verlassen. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass prinzipiell jeder dazu in der Lage ist und auch jeder diese Rolle des Konfliktabwenders übernimmt, solange er von einem oder auch mehreren  seiner Kollegen unterstützt wird.
Unsere Tagesabläufe verliefen doch sehr unterschiedlich. Geprägt durch unsere Lust und Launen und den vielen Möglichkeiten die sich uns boten, kam in der ganzen Woche keine richtige Struktur in unsere Handhabung der zur Verfügung stehenden Zeit. Gestört hat das niemanden, im Gegenteil. Wir lebten die ganze Woche fast ohne Planung die über 12 Stunden hinausging. Selbst diese wurde eins ums andere mal kurzfristig wieder umgeändert. Der nächste Tag lag noch in so weiter Ferne, dass wir frühestens am späten Abend, bevor wir ins Bett gingen, uns Gedanken machten wo wir denn am nächsten Morgen hinfahren wollten. So hielten wir uns die Möglichkeiten für spontane Entscheidungen offen, lebten in den Tag hinein und jede Ausfahrt wurde zum unvergleichlichen Erlebnis.

 

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Angeln

Urinstinkt weckt Angellust
Totbringende Imitate tauchen in Strömendes
verführende Reize täuschen Beseeltes
zu Instinkten

Trotz  Kälte
ist alle Bahnen umschließende Materie
bis in Fingerspitzen sensibilisiert
Einheit bildend 
verschmilzt Materie mit Zeit und Raum
bis zum Biss

Der Weg nach oben ist 
nicht das Ziel
je nach Widerstand und Rutenspiel 
eher das Glücksgefühl des Fängers

Bis zur Fischkiste
entscheidet die Verbindung 
zwischen Geschick und Gerät
das Schicksal des Fisches

Je nach Ausschlag der Waage
wird Schweben zur Leichtigkeit -
wird Vollkommenheit 
für Momente
erlebbar 
 

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13. Im Blutrausch

Der vorletzte Tag beginnt wie die Tage zuvor. Sternenklar der Himmel, eine dünne Schicht Rauh-reif hat sich über Nacht auf die Gräser, Sträucher und Bäume gelegt und zeigt uns, das die Tempe-raturen über Nacht unter 0° gefallen sind. Wie vor jeder Ausfahrt schmeißt Achim noch eine große Tüte Studentenfutter in die Angelkiste. Als wir aufbrechen ist es schon hell, aber die Sonne liegt noch hinter den Bergen verborgen. Der Fjord ist blank wie ein Spiegel als wir im Boot sitzen und das monotone Geräusch des 5 Ps Außenborders uns langsam Richtung Westen, hinaus auf das Plateau bringt. Noch weht uns ein kalter Wind um die Nase, deshalb drehen wir uns gegen die Fahrtrichtung und schauen nach hinten, wo langsam die schneebedeckten Berge am Horizont auf-tauchen. Die Sonne strahlt von hinten an ihre Gipfel und taucht sie in weiche rotgelbe Farben. Es ist ein schönes Land in dem wir uns befinden.
Nach 90 Minuten verlangsamt unser Steuermann Achim die Fahrt. Das Echolot zeigt uns an, das wir in flacheres Wasser kommen. Wir brauchen noch 5 Minuten dann haben wir die 20 Meter Stelle gefunden. An den umliegenden Küsten suchen wir nach Orientierungspunkten um die Stelle beim nächsten Anfahren sicher wiederzufinden. Dann fliegen unsere Pilker ins Wasser. Klaus und ich versuchen es erst mal wieder mit der leichten Ausrüstung. Vom nördlich gelegenen Ufer sehen wir einige Boote in unsere Richtung kommen. An unseren Angeln tut sich noch nichts.
Eine halbe Stunde später sind die drei Boote vom nördlichen Ufer in unserer Nähe. Es sind zwei Einheimische und ein "Touriboot". Die Einheimischen angeln mit Handleinen. Unten hängt ein großes Blei dran, darüber 5 langschenklige Haken über die ein weißgraues Gummiröhrchen gezo-gen ist. Bei uns im Ferienhaus liegt auch so eine Montage rum. Inzwischen sind 45 Minuten ver-gangen und noch immer hat sich nichts getan. Ecki lässt gerade wieder seinen gelben Pilker mit zwei roten Beifängern ins Wasser, während das Echolot 40 Meter Wassertiefe anzeigt. Aus dem Augenwinkel erkenne ich ein leichtes zupfen an Eckis Angel. Er legt den Schnurfangbügel um und beginnt einzuholen. Ein Fisch. Ecki strahlt, und muss im selben Moment aufpassen das seine Angel nicht ins Wasser gezogen wird. Die Rute tobt wie wild und Ecki hat Mühe seinen Fisch nach oben zu bringen. Dabei hatte er noch gar nicht viel Schnur runter von seiner Rolle. Dann erkennen wir sie. Drei schöne Köhler, "Seelachse",  hängen an seiner Angel. Beide Beifänger und der Pilker sind besetzt. Jetzt geht der Tanz bei Achim los. Das selbe Spektakel wie an Eckis Rute. Klaus und ich holen unsere leichten Pilker aus dem Wasser und machen unser schweres Geschirr fertig. Als wir unsere Montagen ins Wasser lassen holt Ecki seine dritte Ladung Fisch an Bord. Das war´s dann erst mal. Wir scheinen am Schwarm vorbei zu sein, denn an allen Angeln ist Sendepause. Das Echolot steht auf 60 Meter. Wir beschließen zurück auf 40 Meter Wassertiefe zu fahren. Gesagt - getan. Bei 40 Metern verstummt der Motor und alle 4 Montagen sausen in Richtung Fjordgrund. Alle 3 - 5 Meter wird die Montage kurz gestoppt indem wir den Daumen auf die Schnur legen, tut sich nichts geht es weiter in die Tiefe. Ich schaue kurz aufs Echolot, das anscheinend verrückt spielt. Es springt zwischen 20 und 40 Metern hin und her dann zeigt es plötzlich 150 Meter an anschließend tilgt es. Wir müssen direkt über dem Schwarm sein, anders ist dieses Kauderwelsch nicht zu erklären. Wir haben richtig kombiniert. Innerhalb von 10 Sekunden sind alle Angeln mit Fischen besetzt. Es folgen ungestüme Fluchten der Fische in alle Himmelsrichtungen. Nur mit Mühe lassen sich die wilden Kämpfer nach oben pumpen. Es ist wie im Rausch. Fische abstechen, Montage  ca. 20 Meter ins Wasser herablassen, Schnur stoppen, etwas warten bis 2 oder 3 Fische an den Haken hängen und hochholen. Sobald nichts mehr beißt fahren wir zurück auf die 40 Meter Stelle und lassen uns erneut über den Schwarm treiben. Wir sind im Blutrausch. Unsere Fischwanne quillt bald über, auf dem Bootsboden hat sich ein Gemisch aus Fjordwasser, Blut und Kot ange-sammelt. Doch an aufhören ist nicht zu denken, wir nutzen die Gunst der Stunde und lassen uns immer wieder über den Schwarm treiben, der allerdings nicht Standort treu ist. Zwischendurch brauchen wir auch mal einige Zeit um die Fische wieder zu finden.
So plötzlich wie der Spuk anfing so endet er auch. Nach knappen zwei Stunden ist es vorbei. Kein Fisch ist mehr zu finden, so dass wir gegen elf Uhr mit der Rückfahrt beginnen. So um die 150 Fische verteilen sich in der Fischkiste und auf dem Bootsboden. Es hätten noch mehr sein können, doch nachdem unsere Fischwanne bis an den Rand gefüllt war begannen wir die kleineren Fische wieder zurückzusetzen.
Zu dritt hatten wir mit dem Ausnehmen der Fische gut zu tun, und als Achim mit dem Boot in unsere Bucht einfuhr waren alle Fische ausgenommen und gewaschen. Auf unser obligatorisches Abschlussfischen in unsere Bucht wurde durch einstimmigen Beschluss für heute verzichtet.
Nach einem kurzen Imbiss begannen wir die Fische zu filetieren. Zu dritt und mit kurzen Kaffee-pausen zwischendurch saßen wir gut fünf Stunden an dieser Arbeit bis auch die letzte Tüte im Gefrierschrank verschwunden war. Der vierte Mann hatte mit dem aufräumen des Hauses, Abwa-schen, Kaffee kochen und dem zubereiten der Hauptmahlzeit zu tun. Um 20°° Uhr saßen vier zufriedene Angler wieder im Auto und waren unterwegs zum Brückenangeln.

 

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14. Da blasen sie: Schweinswale auf Beutezug

Der nächste und somit letzte Tag verlief so wie der Tag zuvor. Nur hat es Ecki vorgezogen an die-sem Vormittag im Haus zu bleiben. Für ihn war dieser Massenfang am Vortage zu viel gewesen. Obwohl nur zu dritt und die Mitnahme nur der größeren Fische quoll auch diesmal die Wanne über. Neben dem Fischfang hatten wir an diesem Tag die Gelegenheit ein nicht alltägliches Schauspiel zu beobachten.
Es begann sich bemerkbar zu machen durch pustende Geräusche die hin und wieder zu hören wa-ren, denen wir aber zuerst keine Beachtung schenkten. Zu sehr waren wir mit dem Fischen beschäf-tigt. Achim war der erste von uns der den Kopf mal hob um zu sehen was sich da so gebärdete. Sein entsetzter Ruf: 'Ein Wal' riss auch Klaus und mich aus unserem Fangrausch. 10 Meter neben unse-rem Boot schnaubte ein 4 - 5 Meter langes Ungetüm und spritze eine kleine Wasserfontaine beim ausatmen empor, holte tief Luft und verschwand wieder in der Tiefe. Unsere Aufmerksamkeit war geweckt, zu beginn mit ängstlichen Blicken verbunden. Doch wurde es uns schnell deutlich das die Meeressäuger es nur auf die Seelachsschwärme abgesehen hatten. Bald sahen wir das nicht nur ein Tier sein Appetit stillte sondern eine Schule von 5 - 6 Tieren auf Jagd war. Herrlich wie sie in glei-tenden, fließenden Bewegungen auftauchten, mit schnaubenden Geräuschen aus- und einatmeten, um dann ebenso elegant wie sie auftauchten wieder im Wasser verschwanden.
Gerade hatten wir unser Boot wieder auf der 40 Meter Stelle zum liegen gebracht, da eröffnete sich uns ein Schauspiel des Jagdgeschickes dieser Wale was uns stark beeindruckte, zumal wir nicht nur Zeugen am Rande des Geschehens waren sondern mit unserem Boot mittendrin im Geschehen  trieben. Es begann nachdem Achim das Boot zum stehen brachte und der Motor verstummte. Im Abstand von 100 - 150 Meter vom Boot war mal hier mal dort ein Wal zu hören und zu sehen. Beim Abtauchen kam bei einigen Tieren die gewaltige Schwanzflosse aus dem Wasser und mit einem kräftigen Peitschen knallte sie auf die Wasseroberfläche. Es vergingen einige Minuten bis wir merkten das die Tiere einen Kreis bildeten der sich langsam im Radius verringerte. Gleichzeitig waren wir mittendrin im Köhlerschwarm und hatten die Haken voll besetzt. Doch immer wieder schauten wir auf und beobachteten wie der Ring der Schweinswale kleiner wurde. Sie schienen einen Schwarm einzukreisen. Und dieser Schwarm war gerade der unter unserem Boot. Mit jedem auftauchen kamen die Wale näher an unser Boot. Als die Wale nur noch 10-15 Meter links und rechts, vorn und hinten von unserem Boot entfernt auftauchten beschlich uns ein leicht mulmiges Gefühl. Das Angeln wurde vorsichtshalber eingestellt. Fast zur gleichen Zeit tauchten die Wale jetzt ab und was dann unter Wasser geschah, konnten wir uns nur bildhaft vorstellen. Erst später sah ich mal in einem Fernsehbericht wie die Jagd  der Schweinswale unter Wasser weiter geht. Die Wale schwimmen geradewegs auf die zusammengedrängten  Fische zu und schlagen mit großer Wucht ihre kräftige Schwanzflosse in den Schwarm hinein. Durch den gewaltigen Druck werden viele Fische betäubt. Der Rest des Schwarms schwimmt in wilder Panik auseinander. Anschließend brauchen die Wale die betäubten, umhertreibenden Fische nur noch einsammeln und werden an Ort und Stelle verspeist.
Nach dem letzten Abtauchen sahen wir die Wale an diesem Tag nicht mehr wieder. Unsere Auf-merksamkeit galt wieder den Seelachsschwärmen.

 

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Erinnerungen

Vorbei die Reise
und doch bleibt erlebtes
eingebrannt in die Matrix
der Erinnerungen

Vorbei das Angeln
und doch bleibt erfahrenes
eingebrannt in die Matrix
der Instinkte

Vorbei die Zeit
und doch bleibt gefühltes
eingebrannt in die Matrix 
der Seele

Zeitlos
 
 

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15. Die Rückfahrt

Jede Zeit, und ist sie noch so schön, muss zu Ende gehen. So auch diese erste Norwegenangelfahrt. Noch beeindruckt von der Hinfahrt, begannen wir schon einige Tage vor der Rückfahrt uns Gedan-ken über die Route des Rückweges zu machen. Wieder über Geilo zu fahren schien uns zu riskant. Der Weg über die Hardangervidda war nach Auskunft von Peter, dem Bruder unseres Vermieters, die besser geräumte Strasse. 
Aber bevor es auf die Rückreise ging war natürlich noch einiges zu tun. Als erstes wurde das An-gelgerät vom Salzwasser befreit. Die Angeln wurden unter der Dusche mit warmen Wasser abge-spült. Rollen, Vorfächer, Haken und Pilker in einem Eimer mit warmen Wasser vom Salz befreit. Nach dem Trocknen kam noch eine Schicht Balistol auf alle Teile die Rost ansetzen konnten. Und bei all der Arbeit immer ein wehmütiger Blick auf den Fjord. Die Sonne glitzerte auf dem Wasser und lud verführerisch zum Angeln ein. Wo war bloß die Zeit geblieben. Kaum vorstellbar das die 6 Angeltage schon vorbei sein sollten. 
Zur Sicherheit baten wir Peter darum beim norwegischen Strassendienst anzurufen und nach der Befahrbarkeit des Hardangerpasses zu fragen. Auch der gab grünes Licht. Auf dem Hochplateau lagen zwar noch 1-2 Meter Schnee, aber die Strassen wären geräumt und Wind, der für Verwehun-gen sorgen könnte, sei nicht zu erwarten. 
Dann wurde es noch mal anstrengend. Der Wagen musste beladen werden und dazu waren alle Taschen, Koffer, Kästen, Säcke und alles was wir mithatten ca. 50 Meter bergauf zu unserem Wa-gen zu tragen. Der Versuch mit dem Wagen den steilen Weg hinunter zu fahren endete schon inner-halb der Woche in einer Katastrophe. Auf halben Weg ging es nicht mehr vor und zurück. Selbst schieben mit drei Leuten blieb erfolglos. So mussten wir einen Trecker auftreiben, der den Wagen nach oben zog. Es blieb uns also nichts anderes übrig, als Lastesel zu spielen und alles zu Fuß zum Wagen zu bringen. 
Als letztes stand die Reinigung des Hauses an. Abwaschen, Fegen, Wischen usw., man kennt das ja. Zum letzten Abendessen gab es Erbsensuppe. Achim bereitete das Essen vor. Wir anderen hatten noch ein wenig Zeit, und schauten uns noch ein wenig um. Neben dem Haus war ein alter Schup-pen, der uns die ganze Woche nicht interessierte. Aber jetzt, wo alles gelaufen war, wagten wir einen Blick hinein. Was wir sahen setzte uns erneut in erstaunen. Das war einmal die Werkstatt des Hausbesitzers. Neben einigen unbrauchbaren Maschinen war das komplette Riemenantriebs-System noch vorhanden. Zwar waren die breiten Antriebsriemen zum Teil gerissen und ziemlich morsch, aber man konnte noch gut erkennen wie das alles funktionierte. Als Antrieb diente das Wasser im vorbeilaufenden Bach. Dort muss mal ein Wasserrad gestanden haben das all die Geräte hier drin-nen angetrieben hat. Ein auf den ersten Blick verwirrendes  System von Rollen und Riemen durch-zog den Schuppen und war so mit den vorhandenen Maschinen verbunden das sie alle einzeln ange-trieben werden konnten, aber auch mehrere Maschinen zusammen. Ich erinnere mich noch an eine Längsschnittsäge um Baumstämme aufzutrennen und Bretter draus zu schneiden. Eine kleinere Bandsäge, und das Gestell einer Kreissäge und eines Dickenhobels. Mit den vorhandenen Maschi-nen war es möglich ein komplettes Haus samt Inneneinrichtung aus Holz zu bauen. Und das ganze mit kostenloser Energie. Wahnsinn. In den trockneren Sommermonaten wird es wohl nicht möglich gewesen sein die Maschinen zu betreiben. Aber bei gutem Wasserstand des Baches, vor allem zur Schneeschmelze ging hier sicherlich die Post ab.
Das letzte warme Essen war hinter uns und frisch geduscht saßen wir dann Abends am brennenden Ofen und ließen die vergangenen Tage Revue passieren. Dabei wurden die letzten Dosen Bier verbraucht. Eine aufregende, interessante, herrliche Zeit mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrü-cken ging zu Ende. Da waren wir uns einig. Auch beschäftigte uns der Rückweg über das Hochpla-teau. Würden wir ohne Probleme durchkommen? Was für einen Zeitpuffer räumen wir uns ein? Wann müssen wir aufstehen? Was ist Morgen früh noch zu tun? Erschöpft und müde sanken wir gegen Mitternacht ins Bett. Um 6:00 Uhr sollte der Wecker die Nacht beenden.
Am letzten Morgen gab es dann ein letztes Frühstück bei aufgehender Sonne. Eine Tasse Kaffee und ein Brot auf die Hand. Dann die Messer und Tassen abwaschen, Schlafsäcke ins Auto schmei-ßen und ein letzter Blick auf den verführerischen Fjord. Um 8:00 Uhr bestiegen wir das Auto und fuhren los. Bis zur Abfahrt der Fähre hatten wir nun gut 16 Stunden Zeit. Wir haben 11 – 12 Stun-den reine Fahrzeit berechnet, also blieben uns ca. 4 Stunden Puffer für eventuelle Umwege.
Die Fahrt begann mit dem Anstieg auf die Hardangervidda. In geschützten Tälern hatte das warme Wetter der letzten Tage seine Wirkung getan. Die ersten Obstbäume öffneten ihre Knospen und die Wiesen bekamen ein sattes grün. Es ging höher und höher. Die ersten Schneefelder waren nun links und rechts am Wegesrand zu sehen. Aber um es vorweg zu nehmen. Es lief alles glatt. Strahlend blauer Himmel, freie Strassen und sonnende Norweger, die nur in Skiern und Badehosen durch die verschneite Landschaft zogen, oder sich in kleinen, selbstgebauten Schneeburgen bräunen ließen. Oben auf dem Hochplateau der Hardangervidda war die Strasse mit 1-2 Meter hohen Schneewän-den gesäumt. Aber wir hatten keinen Wind und so blieb die Strasse trocken und gut befahrbar. 
Nach dem Hochplateau die sich lang hinziehende Abfahrt durch mittelgebirgsähnlichen Landschaf-ten. Im Auto wurde es immer wärmer. Erst wurden die Pullover ausgezogen, dann die Hemden hochgekrempelt. Es war abzusehen das wir viel zu früh am Fähranleger ankommen würden.
Um 18:00 Uhr fuhren wir durch Oslo und erlaubten uns einen kleinen Stadtbummel. Im Bereich des Hafens wurde irgend ein Fest gefeiert. Getränke- und Essensstände waren aufgebaut und so gönnten wir uns dort eine Kleinigkeit.
Der Rest der Fahrt gehört zu den unauffälligen Gegebenheiten. Auf der Fähre von Moss nach Fre-derikshavn suchten wir uns einen Schlafsessel auf und schliefen die Überfahrt. Es folgte bei som-merlichen Temperaturen die öde Fahrt durch Dänemark. Gegen Nachmittag erreichten wir mit durchgeschwitzten Hemden das Haus von Ecki. Wir waren zurück.

 

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Die Fotos zur Fahrt – Überblick

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Die kleinen Fotos können angeklickt werden. Es wird dann das selbe Bild in gross angezeigt. Du kannst aber auch die Seite weiter herunterscrollen und dir Bild für Bild ansehen.
 

Bild 1Bild 2Bild 3Bild 4Bild 5

 


 
 
 







 


Foto 1: Mit der Stena Nordica setzten wir nach Moss über 
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Foto 2: Anfahrt über die Berge 
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Foto 3: Zum Teil meterhohe Schneewehen am Wegesrand 
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Foto 4: Mit einer kleinen Fähre überqueren wir einen Fjord 
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Foto 5: Wunderschöne Stimmungen während des Übersetzens mit einer Fjordfähre 
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Foto 6: Unser erster Eindruck vom Björnafjord bei der Ankunft 
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Foto 7: Das selbe Bild wie zuvor, nur diesmal bei Sonnenschein. Links unten unser Haus 
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Foto 8: Nochmal zwei Bilder bei Nebel und Sonnenschein. Das ist der Blick vom Haus 
auf einen Bach der in den Fjord fließt. 
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Foto 9: Noch mal das Bild aber bei Sonnenschein 
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Foto 10: Eine Lachsaufzuchtstation 
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Foto 11: Auch Lippfische gingen ab und zu an den Pilker 
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Foto 12: Unser Bootsplatz, das Boot und die kleine Bucht in der das Boot lag 
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Foto 13: Die Bootsbucht von einem anderen Blickwinkel 
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Foto 14: Unterhalb der Brücke. Zwei Meter vor mir geht es 40 Meter in die Tiefe 
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Foto 15: Blick von der Brücke 
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Foto 16: Unterhalb der Brücke. Dort fing Ecki einen schönen Köhler 
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Foto 17: Brückenangeln bei untergehender Sonne 
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Foto 18: Ein letztes Bild vom Brückenangeln 
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Foto 19: Der östliche Teil des Björnafjordes mit Hinterland 
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Foto 20: Achim mit voll besetzter Rute. 3 Köhler 
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Foto 21: Diesmal ist Klaus an der Reihe 
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Foto 22: Auch meine Beifänger verschmähten die Köhler nicht 
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Foto 23: Achim mit Jagdbeute 
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Foto 24: Schlachtfest bei der Rückfahrt 
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Foto 25: Der Fisch des Urlaubs. Ein 11 Pfund Seewolf mit seinem Furcht einflössendem Gebiss 
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Foto 26: Nach dem Angeln kommt das Filetieren 
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Foto 27: Einige Impressionen vom Boot aufgenommen 
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Foto 28: Wie Blei liegt das Wasser 
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Foto 29: Sonnenaufgang hinter den schneebedeckten Bergen 
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Foto 30: Die Abendsonne taucht alles in sattes Gold 
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Foto 31: Sonnenuntergang bei der Brücke 
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Foto 32: Rollenpflege nach einem herrlichen Angelurlaub 
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Foto 33: Auch die Rückfahrt, diesmal über die Hardangervidda, wieder durch schneegesäumte Straßen
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Foto 34: Keine Angst. Höher wird der Schnee nicht mehr 
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Foto 35: Das Hochplateau ist überwunden, kurze Rast bei der Rückfahrt. 
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Foto 36: Und da sind wir schon wieder zurück. Auspacken ist angesagt
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