Die 3 entscheidenden Fragen bei jeder
Angeltour an unbekannte Gewässer lauten: Mit welchen Ködern
an welcher Stelle im Gewässer auf welche Fische angeln. Im
folgenden möchte ich
einige Tips aus 16 Jahren Angelerfahrung in norwegischen Gewässern
weitergeben. Bis auf die Fische unter "Sonstige" haben wir alle
aufgeführten
Fische selber gefangen. Manche der Tips stammen von einheimischen
Anglern.
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. . . . Der Hering Wie in der Ostsee ziehen auch in den südnorwegischen Küstengewässern die Heringe zum Laichen in die Fjorde und Schärengebiete. Auch die Zeit ist in etwa mit der Laichzeit im Ostseeraum vergleichbar. Je nach Wassertemperatur ziehen die Schwärme ab Anfang März bis Mitte April an die Küsten. Allerdings sind wir nicht nach Norwegen gefahren um dort Heringe in Massen zu fangen, sondern haben, wenn die Heringe vorort waren, uns einige gefangen um sie als Köder zu verwenden. Die norwegischen Heringe sind um einiges größer als die Ostseeheringe. Frisch gebraten mit Zwiebeln und Brot sind sie eine Delikatesse Fangzeit: Februar - März, nur selten bis April Köder: Heringsvorfächer, die Firma Daiwa stellt Heringsvorfächer her, die eine 0,35 Hauptschnur haben und große Haken. Diese Vorfächer eignen sich sehr gut für norweg. Heringe, da diese größer als die Ostseeheringe sind. Zudem beißen auch Köhler und sogar Dorsche auf die Vorfächer, und sie haben sich als sehr stabil und haltbar herausgestellt. Fangort: Zur Laichzeit (Februar - April, je nach Wassertemperatur) ziehen die Heringsschwärme an die Küsten und in Fjorde um dort zu Laichen. Hat man einen Laichplatz gefunden sind dort auch in der Regel Heringe. Ansonsten schwimmen die Schwärme ohne Rast umher. Nur selten halten sie sich an etwas geschützten Stellen auf, in kleinen Ausbuchtungen wo keine Strömung herrscht. Doch wenige Stunden später sind sie schon wieder verschwunden. Sichere Standplätze sind also nur Laichstätten.Während der Sommermonate ziehen die Makrelenschwärme an die Küste um dem Jungfisch nachzustellen. Um diese Zeit können Massen von Ihnen gefangen werden. Allerdings sind Makrelen nicht allzulange haltbar. Der hohe Fettgehalt läßt sie nach 2-3 Monaten in der Truhe ranzig werden. Dann schmecken sie nicht mehr. Als Köderfisch ist das Makrelenfleisch unschlagbar. Im Durchschnitt sind die südnorwegischen Makrelen kleiner als die Nordseemakrelen. Fangzeit: Juli - Oktober (sobald die Wassertemperatur ca. 15° erreicht)
Fangzeit: Wenn man weiß wo sie sich aufhalten und was sie gerade fressen das ganze Jahr über. Aber gerade das ist das Problem. Wir fahren nun schon das 11 Frühjahr nach Norwegen und jedesmal sind andere Bedingungen. Zur Laichzeit, in Südnorwegen so in den Monaten Februar und März, besteht die Aussicht auch mal einen Ausnahmefisch zu fangen.Der Köhler ist für uns in vielen Jahren der Brotfisch oder besser der Fisch gewesen, der uns die Truhe füllte. Als Schwarmfisch tritt er immer in größeren Mengen auf und ist dann ein sehr begieriger Räuber. Schon im ersten Jahr erlebten wir Sternsstunden eines Anglerlebens als wir an zwei Vormittagen, besser gesagt in 5 Stunden Angelzeit gut 250 Fische fingen. Ihr Gewicht lag zwischen 1 - 1,5 kg. Wir hatten aber auch zwei Jahre an denen wir "nur" auf jährige Köhlerschwärme trafen. Diese handlangen Tiere waren gut als Köderfisch. Wir benutzten diese erfolgreich beim Dornhaiangeln. Auch dieses Jahr (99) haben wir gut Köhler in verschiedenen Jahrgangsschwärmen gefangen. Fangzeit: Köhler sind fast das ganze Jahr über zu fangen. Besonders gierig habe ich sie nach der Winterzeit erlebt, wenn das Wasser sich langsam erwärmt. Auch zur Laichzeit der Heringe sind sie sehr aktiv. Köhler mit dem Maul voll Heringslaich sind des öfteren vorgekommen.Lengfische sind Einzelgänger oder leben in kleinen Gruppen mit einem hervorragend schmeckendem weißen Fleisch. Meistens ist der Leng ein Beifang beim Dorschpilken, es sei den man hat eine Stelle ausfindig gemacht wo Steine im Wasser aufgetürmt sind die Unterschlupf bieten, dort kann man auch mal mehrere Tiere antreffen. Aber anders als die Dorsche, die ja nach kurzer Gegenwehr wie ein Sack nach oben gepumpt werden müssen, kämpfen die Lengfische bis zur Wasseroberfläche gegen ihr Schicksal an. Ich erinnere mich an eine Situation, als einer meiner Angelkollegen einen schönen Leng an der Angel hatte, ihn aber aus 60 Metern Tiefe bei starker Strömung nach oben drillen mußte. Nach 10 Minuten war er so erschöpft, das er die Schnur kappen wollte. Nur der ermunternde Zuspruch eines anderen Angelkollegens ließ ihn dann den Fisch mit letzten Kräften nach oben bringen, wo er sicher gelandet wurde. 3,7 kg wog der Bursche. Fangzeit: Soweit ich mich erinnere, habe ich im Frühjahr, Sommer und Herbst Lengfische gefangen. Der Sommer scheint besonders gut zum Lengfang geeignet zu sein.Der Lumb ist ein Grundfisch der nicht so oft an die Angel geht. Nur wenige Exemplar haben wir in den 10 Jahren bisher gefangen. Vielleicht liegt es daran das er eher in tieferen Wassern lebt, oder er gerade zum Laichen im Meer unterwegs ist, denn in den Monaten April - Juni ist er in Sachen Laichgeschäft im Meer. (Wir sind meistens im April oder Mai in Norwegen) Fangzeit: Die Laichzeit scheint nicht günstig zu sein um Lumb zu fangen. (April - Juni)Der Pollack ist ein vorzüglicher Angelfisch in südnorwegischen Gewässern. Meistens zieht er in kleinen Trupps umher, ist aber kein Schwarmfisch der in großen Massen erbeutet wird. Ähnlich dem Köhler ist er ein ausdauernder und vehementer Kämpfer an der Angel. Fangzeit: Während der kalten Jahreszeit nicht sehr aktiv. Ab März/April, sobald die Heringe kommen wird auch seine Freßlust angeregt, allerdings noch nicht so ausgiebig wie in der warmen Jahreszeit. In den Monaten März/April und Mai ist er oft noch am Grund oder in Bodennähe, dann kommt er aber ins Mittelwasser und räubert dort nach Jungfisch. Bis in den Herbst hinein stellt er dort seiner Beute nach. Kühlt das Wasser wieder ab zieht er sich auf den Grund zurück und seine Aktivität läßt nach.Bei der Art, mit der man es in südnorwegischen Küstenabschnitten zu tun bekommt, handelt es sich um den kleinen Rotbarsch. Er lebt ab einer Tiefe von ca. 50 Metern und wiegt im durchschnitt 200 - 400 g. Fangzeit: Im Sommer und Herbst ist mir noch kein Rotbarsch an die Angel gegangen. Im Frühjahr gelegentlich als Beifang.Manchmal auch Holzmakrele oder Stachelmakrele genannt. Die Lebensweise und der Fang ähnelt der Makrele. Wer das erstemal einen Stöcker an der Angel hat hüte sich vor den Zahlreichen Stacheln auf dem Rücken, Kiemendeckel, Afterflosse und dem hinteren Teil der Seitenlinie. Der Stöcker ist nicht ganz so fettreich wie die Makrelen, daher sind nur die größeren Exemplare zum Räuchern geeignet. Kleinere Fische können wie die Makrelen auch gebraten werden. Fangzeit: Juli - SeptemberDer Wittling ist kein Fisch den wir speziell beangeln, der aber beim Grundpilken immer wieder mal mit am Haken hängt. Er bleibt recht klein (zwischen 0,3 - 1 kg) und tritt in den südnorwegischen Gewässern nicht in den Massen auf, das es sich lohnen würde ihn zu beangeln. Fangzeit: Einige wenige Exemplare haben wir im Frühjahr immer mit in der Fischkiste. Der Spätsommer soll die beste Wittlingszeit sein.Die Plattfische gehören nicht zu unseren bevorzugten Angelfischen wenn wir im Frühjahr die norwegische Küste aufsuchen. Sicherlich, wer möchte nicht mal mit einem Heilbutt bekanntschaft machen, doch im zeitigen Frühjahr hält er sich noch in Tiefen auf, die wir nicht beangeln. Kleinere Plattfische gibt es in großer Anzahl, doch nur in den flachen, sandigen Gewässerabschnitten. Nur zweimal haben wir Plattfisch am Haken gehabt. Beim ersten mal biß ein 1-2 kg Fisch in 100 Metern Tiefe auf einen Pilker. Drei Meter unterhalb der Wasseroberfläche schüttelte er sich vom Haken ab und verschwand in der Tiefe. Das zweite mal legten wir über Nacht eine Aalschnur, bestückten diese mit Fischfetzen und hatten unter anderem zwei Plattfische am Haken. Fangzeit: April - Oktober. Je wärmer das Wasser desto besser. Während der Dämmerung und Nachts bestehen die besten Aussichten auf Erfolg.Der Seewolf oder vielerorts auch Katfisch genannte Bursche flößt durch sein mächtiges Gebiß Respekt ein. Seine großen, stumpfen Zähne benutzt er um Schalentiere zu fressen. Krebse und Seeigel werden in seinem Maul zermahlen wie Mehl in der Mühle. Wir haben erst einen Seewolf bisher gefangen. Als wir ihn das erstemal im Wasser sahen ist uns mulmig geworden. Wie ein Aal wand er sich im Wasser und es machte große Mühe ihn in den Kescher zu bekommen. Als wir ihn dann an Bord hieften waren wir alle bemüht unsere Füße in Sicherheit zu bringen. Selbst im Kescher schlug er noch um sich und versuchte das Netz zu zerbeißen. Erst als er abgestochen war kehrte wieder Ruhe an Bord ein. Fangzeit: Da der eine Fisch den wir gefangen haben ein reiner Zufallstreffer war kann ich kaum Angaben über Fangzeiten, Köderwahl oder Fangort machen.Dornhai gibt es jede Menge in Norwegen. Das Problem ist sie ausfindig zu machen. Hat man erstmal eine Stelle gefunden, ist es meistens kein Problem sie zu fangen. Die Norweger essen keine Dornhaie. Wie die Aale sind auch die Dornhai schlangenartige Lebewesen und an diese gehen die Norweger nicht ran. Fangzeit: In den Wintermonaten bzw. solange das Wasser nicht zu warm ist sind sie in Norwegen (Süd- und Westküste) gut zu fangen. Wer sie tagsüber fangen will muß wissen wo sich Schwärme aufhalten.Mit dem Beginn der warmen Jahreszeit kommen auch die Hornhechte in die Küstenregionen und sind in Massen zu fangen. Das Angeln auf Hornhecht ist sehr aufregend und mit verschiedene Methoden möglich. Fangzeit: Von Juni bis Oktober. Bestens geeignet sind sonnige Tage in den späten Nachmittags bzw. frühen Abendstunden. Sobald die Sonne weg ist beißen die Hornhechte nicht mehr.Schellfische werden im April, unsere Angelwoche, nicht so oft gefangen. Wir waren aber auch schon im Mai in Norwegen, und haben gute Fänge erlebt. Sie haben etwas weicheres Fleisch als andere Meeresfische und auch eine zusätzliche Reihe Gräten, was das Filetieren etwas erschwert. Fangzeit: Nach ihrem Laichgeschäft ist es am einfachsten Schellfische an die Angel zu bekommen. Das Laichen findet etwa in den Monaten März/April in tieferen Küstenabschnitten statt. Ab Mai sind sie dann gut zu fangen. Meistens ziehen die Schellfische in kleinen Schwärmen umher.Aale gibt es in Massen, allerdings erst wenn das Wasser etwas erwärmt ist. Im April ist es noch Schwierig die Schleicher zu fangen. Norweger essen kein Aal, es werden aber Aale zum Export gefangen. Ein Nachbar von mir fährt jedes Jahr im Juni nach Südnorwegen und fängt dort eine Menge Aal, den er eingefroren mit nach Hause bringt und ihn dann nach und nach räuchert. Wegen des hohen Fettgehaltes können Aale aber nicht all zu lang in der Gefriertruhe gelagert werden. Fangzeit: Von Mai bis September |
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