Åvik 2000 |
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Wir haben zwar Köhler gefangen, aber das waren meist nur Einzelfische. Unsere Vermutung ist, daß das Aufkommen der Köhlerschwärme in Abhängigkeit vom Laichverhalten der Heringe steht. Die Jahre zuvor hatten die Schwarm-Köhler die Mägen übervoll mit Heringslaich. Bei den Fischen in diesem Jahr war das anders. Die Heringe hatten wohl schon einige Zeit vor unserer Ankunft abgelaicht oder sind nicht in so großer Zahl in unserem Angelrevier erschienen. Es ist immer wieder aufs neue eine spannende Herausforderung sich auf die neuen Angelbedingungen einzustellen. So versuchten wir es an neuen Stellen, mit neuen Taktiken in unterschiedlichen Wassertiefen mit unterschiedlichsten Ködern. Die Seelachsschwärme waren aber nicht auszumachen. Nicht das jetzt ein falscher Eindruck entsteht, der Urlaub war schön wie selten, auch wenn man nicht in Schwärmen angelt fängt man Fische, aber eben nicht in solchen Mengen. Die Fische, die wir dann gefangen haben, 84 an der Zahl, waren im Schnitt größere Fische, schöne Dorsche bis 6kg, Seelachse von fast 4 Pfund und etliche Lengfische. Zu den Lengfischen gibt es eine schöne Geschichte. Beim Ausprobieren neuer Stellen sind wir sehr weit aufs offene Meer hinaus gefahren und haben durch Zufall eine sehr gute Lengstelle entdeckt. Wir fingen dort an einem Tag insgesamt 11 Lengs. 2 Fische um 2kg, 7 Fische zwischen 2und 3Pfund, und 2Minis. Die nahmen wir auch mit, da sie durch das Hochpumpen aus großer Tiefe nicht mehr in der Lage waren zum Grund zurück zu schwimmen. Sie sollten, wenn sie schon dem Meer entrissen wurden nicht im Magen einer Möwe enden sondern in unserem....!! Insgesamt fingen wir in diesem Urlaub wohl mehr Lengfische als in den gesamten Jahren zuvor. Auch wenn wir, nicht die Mengen an Fisch gefangen haben, so hatten wir doch sehr viel Spaß in dieser Zeit und jeder von uns hatte in diesem Urlaub sein persönliches Highlight. Bernd hatte in den ersten Tagen immer die meisten und die größten Fische an der Angel. Christoph fing nach 3 frustigen Tagen hintereinander ohne einen einzigen Fisch 2 echte Wuchtbrummen (Dorsche von 4,1kg und 6,0kg), die er mit sehr aufregenden Drills auf die Planken legte. Guschi war in diesem Jahr unser Lengkönig. An dem oben beschriebenen Tag zog er mit Abstand die meisten Lengfische aus dem Wasser. Klaus fing an einem Tag wo die Fische zunächst nicht beißen wollten eine 2-stellige Anzahl von guten Küchendorschen, natürlich an feinem Geschirr. Auch ein Angelurlaub ohne Mengenrekorde kann schön und aufregend sein und trägt dazu bei die Erwartungen nicht in den Himmel wachsen zu lassen. Wir freuen uns schon jetzt auf die Oster-Tour 2001 wenn wir vier wieder gemeinsam in einem Boot sitzen und den norwegischen Fischen nachstellen. |
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. Åvik 2001 7. - 17. April 2001 |
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Wir fanden dann aber doch 10 Tage für unsere Angeltour. Das sah dann so aus, das Christoph bis Freitag Mittag in der Schule war. Anschliessend bestieg er sein schon am Vortag bepacktes Auto und fuhr aus dem Saarland zu Klaus nach Wolfsburg. Dort wurde in Klaus sein Auto umgepackt und zusammen fuhren sie Richtung Plön. Gegen 22,30 Uhr kamen sie bei mir an. Nun musste alles im Anhänger verstaut werden. Ein Nachtmahl mit anschliesendem Talk bei 2-3 Zigaretten beendeten den Tag gegen 1,00 Uhr. Schon gut drei Stunden später um 4,15 Uhr klingelte dann der Wecker. Es ging endlich wieder los. Diese für Christoph sehr anstrengende Tortur hatte Klaus dann zum Ende unsere Fahrt vor sich. Wieder bis etwa 1,00 Uhr Morgens brauchten wir um unser Ferienhaus aufzuräumen und sauber zu machen. Um 5,00 Uhr klingelte dann der Wecker. Die letzten Sachen, Schlafsäcke, Kulturbeutel etc. wurden in den Hänger geschmissen, ein letztes Tässchen Kaffee geschlürft und ein letzter wehmütiger Blick auf Boot und Fjord. Ab ging es Richtung Fähre. Gegen 18,30 erreichten wir Bellin, mein Zuhause. auspacken, umpacken in Klaus seinen Wagen, Essen und ein letztes Zigaettchen zusammen. Um 20,30 Uhr verliesen uns Klaus und Christoph in Richtung Wolfsburg, wo sie kurz nach Mitternacht ankamen. Auch hier wieder ausladen und umladen in Christophs PKW. Christoph fuhr anschliesend noch in seine Heimat, hatte dann aber noch ein paar Tage zur Regeneration. Für Klaus begann nach gerade mal 5 Stunden Schlaf und einem anstrengendem Angelurlaub der Arbeitsalltag. Und wie er mir berichtete hat er noch fast zwei Wochen gebraucht um wieder in seinen gewohnten und einigermassen ausgeglichenen Rythmus zu kommen. Und wofür das alles? Das erfahrt ihr nun in einem zusammenfassendem Bericht. Einiges Kopfzerbrechen bereiteten mir
für den Lebensmitteleinkauf zuständigen der Umstand, das
durch den Ausbruch der MKS (Maul- und Klauenseuche) in einigen
europäischen Ländern die Mitnahme von Fleisch- und
Milchprodukten nach Norwegen verboten wurde. Jeden Tag informierte ich
mich im Internet, ob das Verbot aufgehoben wurde. Aber es tat sich
nichts. So stellte ich unseren gesammten Speiseplan auf vegetarische
Kost, ergänzt mit Frischfisch, um. Eine neue Einkaufsliste musste
erstellt
und der Einkauf möglichst kurz vor die Fahrt gelegt werden. Es
hätte
ja immer noch sein können, das das Verbot aufgehoben wird. An der
dänischen
und norwegischen Grenze fanden verstäkt Kontrollen statt, das war
durch
Rundfunk- und Fernsehberichte bekannt. Für den Brotbelag fand sich
keine
adäquate Alternative, also wurde ein Einkauf in Norwegen
eingeplant
um Wurst, Käse, Milch, Sahne und Quark zu besorgen. Aber nun zum eigentlichen Zweck unserer
Fahrt, dem Fischen. Meinen spannendsten Drill hatte ich auch bei den vorgelagerten Inseln. Es war der Tag als wir Vormittags nicht rausfuhren, weil es etwas zu windig war. Dazu ein leichter Regen und kalt, also recht ungemütliche Bedingungen. So entschlossen wir uns hinter der Inselkette in den Windschatten zu legen um dort zu angeln. Und es ging auch ganz gut los. Neben einigen Dorschen fingen wir auch Hering. Ab und zu trieben wir durch einen Schwarm, und da wir nach dem ersten Fang alle Heringsvorfächer montiert hatten, holten wir den einen oder anderen Hering nach oben. Die verwendeten wir am nächsten Tag als Köderfisch. Ich hatte meine oben beschriebene Montage mit einem Heringshaken und diesmal 125 g Pilker montiert da es viel Drift gab. Nach einigen Heringen und zwei bis drei Dorschen liess ich meine Montage bei 30 Metern auf den Grund. Wir erreichten durch die Drift bald 35 dann 40 Meter. Ich begann ganz langsam meinen Pilker nach oben zu kurbeln. 5 - 6 Meter waren wieder eingeholt da riss es mir fast die Angel aus der Hand und die leicht eingestellte Bremse gab ordentlich Schnur frei. Das musste was großes sein. Immer wieder zog der Fisch Schnur von meiner Stationärrolle, kaum das ich drei Kurbelumdrehungen eingeholt hatte, da waren schon wieder drei abgezogen. Ich stellte die gut funktionierende Bremse etwas stärker ein und langsam kam der Räuber höher. Immer noch dachte ich an einen mindestens 5 kg Fisch, vielleicht sogar noch größer. Dann der erste Schatten. Etwas rötliches wurde sichtbar. Kurz darauf sah ich ihn, und sah auch, das der Fisch am Bauch gehakt war. Deshalb dieser Rabbatz an der Schnur. Und nach Anlandung, und Tötung des Fisches wurde er gewogen. 3 kg zeigte unsere Waage an. Schon seltsam wie sich manchmal Fische am Drilling selber fangen. Eigentlich hätte er nicht gehakt sein dürfen. Ich habe ja nur ganz, ganz langsam Schnur eingeholt. Wie der sich dann am Bauch aufhängen konnte ist mir ein Rätsel. Aber auch diese drei Kilo Fisch brachten ein Kilo blitzsauberes Filet in die Truhe. Oben auf dem Foto ist eine Aufnahme des Drills zu sehen, und unten der dazugehörige Dorsch und ein schöner 1,8 kg Pollack. Und so geht auch eine schöne Zeit irgendwann zu Ende. Und wenn es so läuft wie in diesem Jahr, das die letzte Ausfahrt nochmal richtig Fisch bringt, dann reicht das schon für die Motivation fürs nächste Jahr aus. Neben den 20 Lengfischen haben wir den Fisch des Urlaubs, einen Lumb von 5,1 kg, 4 oder 5 Dorsche, einen Pollack und einen Köhler in der Kiste gehabt. Wie so oft sind wir aber auch zu lang auf dem Wasser gewesen. Am letzten Tag sollte eigentlich um 13,00 Uhr Schluß sein und es ist 15,00 Uhr geworden. Denn neben dem Filletieren steht an diesem Tag noch das komplette Aufräumprogramm an. In diesem Jahr waren wir um 1,00 Uhr Nachts mit allem durch, völlig geschafft und ausgelaugt. Um 5,00 Uhr klingelte dann schon wieder der Wecker. Die Heimfahrt stand an. 50 kg Filet haben
diese
8 Angeltage gebracht. Das sind etwa 6 kg pro Tag, und 1,5 kg pro
Person. Mal
drei sind das im Schnitt 4,5 kg Fisch den jeder von uns
vier
pro Tag gefangen hat. Ein durchschnitliches Fangergebnis.
Berücksichtigt man das wir in diesem Jahr nur ganz
wenig Köhler gefangen haben dann ist das sogar ein
recht guter Fang gewesen. In den 12 Jahren die wir nun schon im
Frühjahr nach Norwegen fahren lagen die Fangergebnisse zwischen
16 kg und 125 kg Filet in 6 - 8 Angeltagen. Wobei die 16 kg und die 125
kg
die Ausnahmen waren. Alle anderen Ergebnisse lagen zwischen 40 - 90 kg.
Nimmt
man den Durchschnitt dieser 12 Jahre so kommen wir auf ca. 60 kg Filet
in
7 Angeltagen, also 8,5 kg pro Tag. Aber pro Tag kann man in Norwegen
nicht
rechnen. Es gibt ausgesprochen gute Tage und auch ganz schlechte Tage
wo
einfach nichts beissen will. Vor zwei Jahren zum Beispiel hatten wir
einen
Tag, da war der größte und einzigste Fisch den wir fingen
ein
Hering von 200 g an einem 300 g Pilker am Bauch gerissen. Auch das
kommt
vor. Das war Åvik 2001 - und es geht weiter !!! |
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