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Åvik 2004

03.4. - 13.4. 2004



Wieder einmal sitze ich vor dem "leeren Blatt Papier" und lasse den Angelurlaub in Gedanken Revue passieren. - 'Was schreibe ich von diesem Angelturn?'  'Was könnte andere Angler interessieren?' 'Wo fange ich an?' 'Wie schnell können 9 Tage bloß vergehen!' - Obwohl erst gut eine Woche zurück aus Norwegen erfüllt mich der Rückblick schon wieder mit Wehmut und Lust auf neue Abenteuer am Fischwasser.

haus
Das Ferienhaus von Stanley und Unni. Eine Auffahrt wurde von Stanley im letzten Winter gebaut

Die Vorbereitungen in diesem Jahr verliefen relativ gelassen und ohne Probleme. Da wir wieder ins Haus von Stanley und Unni wollten, mussten wir auch den Ferienhausvermittler wechseln. Bisher war das die Firma Elchferien, mit der wir bis auf das letzte Jahr auch zufrieden waren. In diesem Jahr nun haben wir über Vögler's Angelreisen gebucht. Probleme gab es keine, es verlief alles reibungslos. Nur der Preis  ging, wie die letzten Jahre fast immer, wieder etwas nach oben. Wenn das so weiter geht  werden bald auch die Norweger merken, das  man Touris  nicht nach Bedarf melken kann. Auf der anderen Seite ist der Komfort der meisten Häuser besser geworden und sind u.a. die Stromkosten in Norwegen stark angestiegen. Wie die Pilze sind in den letzten 7 Jahren Ferienhäuser in Åvik aus dem Boden geschossen. Waren wir 1997 mit 2-3  anderen Booten auf dem Wasser so sind es in den letzten beiden Jahren  oft über 10 Boote die im Blickfeld zu sehen sind. An manchen schönen Tagen häuft sich dann alles an den fängigen Stellen wie Kletten oder Greias, so das man beim Versetzen des Bootes aufpassen muss um nicht ein anderes Boot zu rammen.
Ab Mai diesen Jahres tritt in Norwegen eine Regelung in Kraft, die das unbegrenzte Fangen von Fisch einschränken soll. Pro Person dürfen ab dem 1. Mai 2004 nur noch 25 kg Filet ausgeführt werden. Eine aus meiner Sicht sinnvolle Einschränkung. Wünschenswert wäre die Festsetzung von Schonmaße für Meeresfische, damit auch Dorsche von 25 cm Länge eine Überlebenschance bekommen.


Wir hättens nicht gedacht. Der Kran ist weg!


Hier liegt er. Abholbereit für den Schrotthändler.

Wie viele Jahre zuvor mussten die Ferientermine von 2 Bundesländern unter einen Hut gebracht werden. Als Ergebniss sprangen 10 Tage heraus, die wir für unsere Angeltour zur Verfügung hatten. 10 Tage bedeutet in unserem Fall ab Abfahrt und Ankuntft aus bzw. in Schleswig Holstein. Christoph aus dem Saarland hat 2 zusätzliche Reisetage auf der Autobahn. Ein weiterer halber Tag war in diesem Jahr für einen Krankenbesuch bei Guschi eingeplant, der dieses Jahr leider nicht mitfahren konnte. Wir haben ihm dann einen ausführlichen Bericht und einige Bilder ans Krankenbett gebracht.

Die Wetterprognose für die diesjährige Tour war nicht so überzeugend. Wechselhaft und größtenteils windig war die Vorhersage für die erste Woche. Die ersten 2 Tage waren auch windig und es regnete oft. Am dritten Tag regnete es noch aber der Wind wurde weniger. Dann wurde es von Tag zu Tag besser und wie so oft war der letzte Tag von bestem Wetter und gutem Fang gekrönt.

im haus

Die uns bekannten Räumlichkeiten werden inspiziert und das Angelgerät für die erste Ausfahrt gerrichtet

Ich habe mich für dieses Jahr entschlossen meinen Bericht an den 3 am häufigsten gefangenen Fischarten zu orietieren. Beginnen will ich mit den Köhlern.
Schon der erste Tag brachte uns unerwartet einen recht guten Fang ein. Es war ziemlich windig und es war überhaupt nicht daran zu denken aufs offene Meer zu fahren. So nahmen wir uns das von uns getaufte Rüsselplateau vor. Rüssel deshalb, weil die Form des Plateaus an einen Elefantenrüssel erinnert. Vom Hafen in Avik ist diese Erhöhung im Wasser in 10 - 15 Minuten zu erreichen. Schon die Jahre zuvor haben wir dort ab und zu geangelt und vereinzelt mal einen Köhler oder Dorsch gefangen. Und da der Wind keine längere Ausfahrt zuließ versuchten wir dort unser Glück. Über die ersten 2 Fische waren wir weniger erstaunt, aber als wir uns nochmal über die Stelle treiben ließen und wir wieder erfolg hatten, waren wir schon überrascht das sich hier ein größerer Schwarm aufzuhalten schien. Und so war es dann auch. Eine gute Stunde fuhren wir eine bestimmte Stelle an und ließen uns ins tiefere Wasser treiben. Am Übergang zum tiefen Wasser stand ein Schwarm Köhler und so hatten wir schon zu Beginn des Urlaubs, trotz wiedriger Bedingungen, einen guten Einstand gefunden. Als dann am Rüsselplateau nichts mehr biss fuhren wir in den Windschatten von der Inselgruppe Vaare und dort ließen wir uns vom flachen ins tiefe Wasser treiben. Bei Wassertiefen zwischen 50 - 70 Metern standen wieder Köhler. Diesmal nicht im großen Schwarm sondern ab und an ging einer an den Haken. Das war schon mal ein guter Start in den Angelurlaub. Und das bedeeutete das die Köhlerschwärme vor Ort waren. Bei weniger Wind wäre somit 'Greias', das Plateau im offenen Meer, und nach Auskunft von Stanley unserem Vermieter, eine 100% sichere Köhlerstelle in diesem Jahr.
Greias liegt etwa 10 Km vom Hafen in Avik entfernt, etwa auf der Höhe von Kletten aber 2-3 Km östlicher, im offenen Meer. Der Name Greias ist auf den Seekarten nicht eingezeichnet. Aber die Einheimischen bezeichnen dieses Plateau so. Es ist an den flachesten Stellen 50 m tief und fällt an den Kanten recht steil auf über 100 Meter ab. 2 mal haben wir in diesem Jahr dort geangelt und das mit gutem bis mittelmässigem Erfolg. Das erstemal als wir dort waren bissen die Köhler wie wild. Bei Gewichten von 2-3 Pfund machen sich 2 Stück an der Angeln  schon gut bemerkbar. Hat man einen quer gehakt, denkt man das da was richtig großes an der Angeln hängt und ist dann doch enttäuscht wenn es nur ein Köhler ist der den Drilling am Rücken oder am Schwanz gehakt hat.  Köhler zu angeln ist irre spannend und aufregend. In der Regel beißen sie schon beim absinken des Köders. Meist verwenden wir einen Pilker bei dem wir das Gewicht der Drift anpassen. ein Vorfach mit 1-2 Beifängern, meist was glitzerndes, rundet die Montage ab. Da Köhlerschwärme auf dem Echo gut zu sehen sind halten wir meist direkt über dem Schwarm und lassen die Schnur mit der Montage frei ablaufen. Sind die Köhler in Beißlaune kommt der Pilker selten in Grundnähe sondern wird beim Absinken von einem Köhler gepackt. An der Angel macht sich das dadurch bemerkbar, das die Schnur nicht mehr von der Rolle läuft. Sobald der Bügel dann umgelegt wurde gibt es einen ruckartigen Schlag in der Rute. Bei 3-4 pfündigen Köhlern taucht dabei die Rutenspitze auch schon mal ins Wasser, so wild sind die Fluchten. Kommt dann ein zweiter und sogar ein dritter Fisch dazu, merkt man das sofort und der Drill kann bei einer Beißtiefe von 60-70 Metern ordentlich anstrengend werden. Ein anderes Beißverhalten des Köhlers ist nicht minder spannend. Ist man über dem Schwarm drüber und es beißt keiner mehr beim ablssen der Montage, holt man das ganze langsam wieder ein, immer in der Hoffnung das da noch ein Biss folgt. Beisst dann wirklich noch einer kommt das dann doch so überraschend und vehement, das ein fester Griff an der Rute angesagt ist.

                                  chris                            

Ein Sonnenbad auf der Rückfahrt in den Hafen      

 

                                                                             
klaus

Klaus am spökeln 

 

Die erste Tour nach Greias raus war wie gesagt von herrlichen Drills gesegnet. So an die 80 Fische haben wir aus dem Wasser gezogen. Zwei Wannen waren voll. Das ist für uns die Grenze des zumutbaren Filetierens. Wenn es mehr als hundert Fische an einem Tag sind wird es irgendwann nach 4-5 Stunden des Filetierens zur lästigen Pflicht. Spass ist dann nicht mehr dabei. Der krönende Abschluss an diesem Tag war ein schöner Dorsch von 4 kg, der an den Kanten von Greias auf die Köhler wartete, in diesem Fall aber auf eine Bleiatrappe hereinfiel.
Bei der zweiten Ausfahrt nach Greias waren wir zuvor an einer für uns neuen Stelle zum angeln. Der Tag begann mit sehr ruhigem Wasser, es wehte nur ein lauer Wind und wir hatten kaum Strömung im Wasser, jedenfalls in Tiefen bis zu 70-80 Metern. Diese neue Stelle heißt Asgargrunnen und ist in den Seekarten eingezeichnet. Sie liegt nochmal etwa 3 km östlicher und auf selber Höhe wie Greias. Die Tiefenangaben versprachen eigentlich ein gutes Fischrevier. Die ersten beiden Driften brachten aber keinen Fisch nach oben. Wir fuhren an die südliche Spitze des Plateaus und versuchten es dort. Hier stellten sich die ersten vereinzelten Köhlerfänge ein. Aber wie gesagt. Nur vereinzelt biss mal ein Köhler, andere Fische blieben aus. Nach einer Stunde entschlossen wir uns nach Greias weiterzufahren. Aber auch dort wollte zu Beginn nicht so recht was an den Haken gehen. Auch hier fuhren wir dann zur südlichen Spitze des Plateaus und das Ergebniss war ähnlich wie auf Asgargrunnen. Ab und zu Biss ein Köhler. Nach einer halben Stunde kamen die Bisse häufiger und zur Mittagszeit erlebten wir dann etwa eine Stunde lang ein gutes Köhlerangeln. Die Fische waren im Schnitt größer als bei unserer ersten Ausfahrt hier nach Greias. Und Bisse erfolgten in allen Tiefen. Angefangen bei 20 Metern bis zu 60 Metern. Dann wurde es auch schon wieder Zeit zum Haus zurück zu fahren um die Fische zu versorgen. So um die 40 Schwänze waren es an diesem Tag. Auffällig war, das keiner der Köhler Heringslaich im Magen hatte. Das bedeutete das die Heringe noch nicht abgelaicht hatten, ungewöhnlich für Südnorwegen. Normalerweise laichen die Heringe hier im März, aber in diesem Jahr schien das Wasser noch zu kalt zu sein. Das machte sich auch bei der Pollackangelei bemerkbar. Nur ein paar wenige kleinere Pollacks konnten wir fangen. Auch sie mögen lieber etwas wärmeres Wasser zum Jagen auf Jungfisch. Eine weitere Erkenntniss bereicherte unseren Erfahrungsschatz an diesem Tag. Wir hatten uns vor Beginn der Fahrt vorgenommen an einem sehr ruhigen Tag mal aufs offenem Meer in Tiefen von über 200 Metern hinauszufahren um dort auf große Lengs und Lumbs zu angeln.Dieser Tag schien uns prädestiniert für solch ein Vorhaben und so tuckerten wir bevor wir von Asgargrunnen nach Greias fuhren in südliche Richtung auf eine Kante zu, wo es von 150 Metern auf über 200 Meter abfiel. Die Bedingungen schienen uns optimal. Wenig Wind, kaum Strömung. Leider hatten wir unsere schweren Bleie noch im Autoanhänger, so das wir nur mit 300 g Pilkern in die Tiefe gehen konnten. Doch wir glaubten, das es bei diesen Bedingungen auch mit 300 g möglich sein müsste auf 200 Meter Tiefe zu kommen. Ein weiteres Problem war unser Echo an Bord. Irgend ein kleiner Defekt machte es unmöglich in Tiefen über 70 Metern genaue Tiefenangaben zu bekommen. So mussten wir nach Karte navigieren. Als wir meinten die richtige Stelle gefunden zu haben bestückten wir unsere Ruten mit den 300 g Pilkern und einem Beifänger mit Heringsfetzen und ließen die Montagen in Richtung Grund ab. Was heißt in Richtung Grund. Schon nach kurzem zeigte uns der Verlauf der Schnur das die Montagen nicht in Richtung Grund auf dem Wege waren, sondern in Richtung Schweden. Auf den ersten 50 Metern schien die Strömung nicht so stark zu sein, aber eine kräftige Unterströmung im Wasser machte es unmöglich mit den montierten 300 g den Grund zu erreichen. Das war unser Versuch auf Großleng und Großlumb zu Fischen. Einen weiteren Versuch unternahmen wir nicht, auch weil wir nicht mehr so geeignete Bedingungen bekamen um es nochmal zu probieren.


leng
Hans mit Lengfisch von 2,7 kg

Ein weiterer Zielfisch bei unser Angelei ist der Leng. Im Laufe der Jahre haben wir ein paar gute Stellen gefunden wo wir gezielt auf den schlanken Räuber angeln konnten. Fische zwischen 2 - 5  Pfund gehen dort regelmäßig auf die Naturköder. Auch dieses Jahr haben wir schöne Lengfische gefangen, und dazu noch 2 neue Stellen gefunden, an denen wir vor allem in den frühen Abendstunden ein herrliches Angeln bei untergehender Sonne hatten. 2 dieser Abendangeltouren sind mir noch in guter Erinnerung. Die erste Tour führte uns bei mäßigem östlichem Wind hinter die Inselgruppe Vaare. Dort im Windschatten probierten wir einige Stellen aus, hatten aber nicht so guten Erfolg. Dann setzten wir uns hinter einen kleinen Felsen (Svarteskjeran) und ließen uns ins Tiefe Wasser treiben. Bei 50 Metern Wassertiefe bekamen wir unseren ersten Biss auf Naturköder. Ein kleiner 2pfündiger Leng. Bei 80 Metern der nächste Biss. Diesmal schon ein Dreipfünder. Bei über hundert Metern Tiefe tat sich nichts mehr und so fuhren wir zurück um diese Drift nochmal abzufischen. Diesmal bei 40 Metern der erste Biss. Ein guter Dorsch kam nach oben. Bei 60 Metern der nächste Biss: Ein 3pfündiger Leng und bei 90 Metern ein 4pfündiger Leng. Die Sonne hatte sich bereits verabschiedet, und so wurde es Zeit die Heimreise in den Hafen anzutreten.


Impression vom Ende eines Angeltages

Eine weitere Abendangeltour führte uns ans südliche Ende der Inselkette nach Udvaare. Der Himmel war an diesem Abend wolkenlos, es wehte ein mäßiger Nordwestwind. So legten wir unser Boot wieder in den Windschatten, diesmal auf der östlichen Seite. Gleich die erste Drift brachte einen schönen Dorsch, am feinen Gerät gefangen, an Bord. Bei der nächsten Drift ließen wir uns etwas mehr ins tiefere Wasser treiben und bei 60 Metern wieder ein schöner Lengbiss. 5-6 mal ließen wir uns hier, immer leicht versetzt, vom flachen ins tiefe driften. 1-2 Fische pro Drift kamen an Bord. Meistens Lengfische. Aber auch ein schöner dreipfündiger Schellfisch ging an den Naturköder. Auffällig in diesem Jahr war, das die Fischarten oft in abgestuften Tiefen bissen. Zwischen 30 bis 50 Metern standen meist Dorsche. Dann kamen bis auf 80-90 Metern die Lengfische und bei 90-100 Metern biss dann ab zu ein Schellfisch.

schellfisch
Hans mit Schellfisch von 3 Pfund

Leider ist es uns noch nicht gelungen sowas wie eine Dorschwiese im Angelgebiet Åvik zu finden. Wohl gibt es einige Plätze wo wir Dorsche in kleineren Mengen fingen, aber die standen nie im Schwarm zusammen, sondern eher im lockeren kleinen Verbund. Eine gute Stelle für 2pfündige Küchendorsche liegt bei Vardeholmen, ein Durchlass der Inselkette Vaare. Ostseits gelegen ist dort meistens eine Strömung im Wasser die durch eine Verengung bedingt ist. Auch in diesem Jahr fingen wir dort ein paar Dorsche.
An einem anderen Tag angelten wir zwischen den Inselketten Vaare und Udvaare. Der frische westliche bis nordwestliche Wind machte eine Ausfahrt aufs offene Meer unmöglich. Selbst zwischen den Inseln brachen sich die Wellen und mit einem kleinerem Boot wäre das Angeln nicht möglich gewesen. Der Durchlass ist hier etwa 60 - 70 Meter tief. An den Rändern gibt es flachere Stellen. Und beim driften über eine 20 - 30 Meter flache Stelle schmiss ich meinen 125 g Pilker, da ich Leeseits stand, 10 Meter voraus, ließ den Pilker bis auf den Grund ab und machte zwei, drei heftige Pilkbewegungen. Beim zurücktaumeln des Pilkers auf den steinigen Grund kam ein heftiger Biss, und da ich mittlerweile mit der Schnur unterm Boot war, begann ein kräftezerender Drill, weilich immer wieder zusehen musste, das mir die Schnur nicht am Bootskiel verhakte. Bedingt durch das relativ flache Wasser machte der Dorsch ein ordentlichen Rabatz an der Rute. Nach sicherem Keschern landete dann ein gut 8 Pfund Dorsch in der Fischkiste. Die nächste Drift, das selbe Schauspiel. Wieder packte an der gleichen Stelle ein Dorsch zu, diesmal schon beim absinken des Pilkers. Wieder der Drill unterm Boot. Diesmal ein siebenpfündiger Dorsch. Die nächste Drift. Der nächste Biss. Diesemal mit glücklichem Ausgang für den Fisch. Nach wenigen Sekunden des Kopfschüttelns löste sich der Haken aus dem Fischmaul. Die nächsten Driften brachten dann keine Bisse mehr. Und so versetzten wir das Boot an eine andere Stelle.

dorsch
Klaus und der Fisch des Urlaubs: Ein Dorsch von 5,3 kg

Wie schon oben erwähnt war der letzte Tag nicht nur von bestem Wetter sondern auch von einem guten Fang gekrönt. Christoph hatte sich für den Urlaub vorgenommen einen Tag im Haus zu bleiben um für seine bald anstehende Segelscheinprüfung zu lernen. Es haben sich zu Beginn des Urlaubs ja eigentlich einige Tage angeboten. Da er sie aber verstreichen ließ blieb er nun an diesem letzten Tag zu Hause und breitete seinen Seekarten auf dem Tisch aus um einige Navigationsaufgaben zu berechnen. Wir anderen stochen wie gehabt gegen 7:00 Uhr in See. Da wir in diesem Jahr erst sehr wenig auf Kletten waren sollte heute dieses Gebiet ausführlich befischt werden. Die Bedingungen: Windstärke 0 Wolken: 0 Auf Kletten angekommen steuerten wir zunächst auf unsere im GPS eingetragene Lengstelle zu. Die mit Heringsstücken versehenen Montagen rauschten ins Wasser und Spannung kroch in die Glieder. Doch was wir auf Kletten selten erlebten war heute Wirklichkeit. Wir standen praktisch auf der Stelle und bewegten uns in einer Minute vielleicht 10 Meter. So brachten die ersten beiden Driften nicht einen Zupfer an der Angel. Eine andere Stelle wurde angefahren. Leicht östlich von Kletten bei Ameflua. Klaus und ich versuchten es mit 80 g. Pilkern und warfen wegen der fehlenden Drift unsere Pilker weit vom Boot weg um sie dann langsam in Bootsnähe einzuholen. Ein paar Köhler waren unsere erste Ausbeute an diesem Tag. Hans hatte seine Naturködermontage an der Angel und hielt sein Blei in Grundnähe. Auch Klaus versuchte es mit Pilkem untern Boot während ich weiterhin mit meinem 80 g die Gegend absuchte. Dann plötzlich ein Biss bei Klaus. 10 Sekunden später ein Biss bei Hans. Die Ruten bogen sich nicht schlecht und so holte ich meinen Pilker vom Grund weg und bereitete den Kescher vor. Klaus sein Leng kam zuerst aus dem Wasser. Ein knapp 5pfundiger Fisch. Als der Kescher wieder frei war kam auch schon Hans sein Leng. der brachte sogar mehr als 5 Pfund auf die Waage. Das waren die beiden Größten in diesem Urlaub. Ich fuhr die Stelle nochmal an und sofort waren unsere Angeln wieder einsatzbereit. Aber ein weiterer Biss blieb hier aus. Also versetzten wir nochmal. Noch weiter östlich nach Östreflua, etwa einen km von Kletten entfernt. Die ersten Driften brachten neben ein paar Köhlern noch 2 schöne Lengfische um 4 Pfund. Dann drifteten wir über sehr flaches Wasser, um die 30 Meter. Hier standen nicht nur Köhler im Schwarm, sondern auch raubende Dorsche unter den Köhlern. Den ersten Kontakt mit den Dorschen stellte Hans mit seiner Naturködermontage her. Ein 10pfünder erblickte das Sonnenlicht in ungetrübtem Zustand. Immer wieder ließen wir uns jetzt über die flache Stelle treiben und versuchten die unter den Köhlern stehenden Dorsche zu erreichen. Als nächstes hakte Klaus einen 4 pfünder. Dann war ich an der Reihe mit einem 7 Pfünder. Und als Klaus dann auch auf Naturköder umstieg holte er zum krönenden Abschluss einen Dorsch von 5,2 kg unter den Köhlern hervor. Unsere Wanne war inzwischen mit Leng, Köhlern und Dorschen gut gefüllt. Und als gegen Mittag nichts mehr Biss verabschiedeten wir uns für dieses Jahr vom Fischwasser in Åvik und machten uns in Richtung Heimathafen auf.

            fische 1        

Am letzten Tag ging`s richtig rund

     


Eine schöne Strecke: 22 kg Fisch auf dem Tisch

Vergessen seien an dieser Stelle aber auch nicht die Tage an denen es nicht so gut mit der Angelei lief. So manche Ausfahrt kehrten wir mit 10 oder weniger Fischen zurück. Das Gesamtergebniss in diesem Jahr war mit 120 kg Filet aber sehr gut. Jeder von uns vieren bekam so 30 kg herrlich frisches Filet mit nach Hause.

 



Die Crew im Jahr 2004: Christoph, Bernd, Klaus, Hans








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