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Risholmen 2006

08. - 18.04. 2006



Wie immer  begann die Planung  für die Angeltour im Sommer vor der geplanten Fahrt, also in diesem Fall im Juli 05. In diesem Jahr machte sich zum ersten mal bemerkbar, das über viele Jahre gesehen es nicht möglich ist, immer mit der gleichen Besatzung zu fahren. Neben privaten Interessen die den einen oder anderen an einer Mitfahrt hindern spielt auch die soziale Komponente eine bedeutende Rolle bei der Zusammensetzung so einer Reisegruppe. Nicht jeder kann mit jedem 8-10 Tage in friedlichem Einvernehmen zusammenleben. Das geht vielleicht in einem Urlaub gut, aber für eine zweite Tour sind diese Personen dann nicht noch einmal zusammen zu bringen.

Unser Haus
Blick auf Risholmen (Mitte) Andabeloy (rechts) und Festland mit
schneebedeckten Bergen im Hintergrund


Da unser fester dritter Mann, Christoph, für das nächste und eventuell das übernächste Jahr wegen Haus bauens ausfallen würde, waren wir nur 2 feste Mitfahrer. Hinrich, als weiterer fester Mitfahrer, fährt nur alle 2-3 Jahre mit. Und da er im Jahr zuvor dabei war, konnten wir auf ihn nicht zählen. Von zwei anderen Norwegenfahrern bekamen wir Absagen. Eigentlich war ich immer dagegen Kinder mit auf diese Angeltour zu nehmen. Nachdem die eigenen Kinder aber inzwischen erwachsen sind und sie gerne so eine Fahrt miterleben wollten, beschlossen wir für die kommende Tour zwei meiner Kinder mitzunehmen. Damit war unser Reisegruppe komplett.

Blick aus der Küche
  Unser Haus in diesem Jahr. Die Lage am Wasser perfekt, im inneren
etwas zu eng mit vielen Dachschrägen.

Als Reiseziel entschlossen wir uns für die Gegend um Abelnes, Andabelöy und Hidra. Im Jahr zuvor hatten wir dort das erste mal Station gemacht und waren mit den Angelbedingungen zufrieden. Allerdings war das Haus welches wir im Jahr zuvor dort gemietet hatten schon belegt. So fiel unsere Wahl dann auf ein Haus auf der kleinen Insel Risholmen, welche zwischen Abelnes und Andabelöy gelegen ist. Die Fahrt ging wie immer mit der Fährverbindung über Hirtshals - Kristiansand. Von Kristiansand waren es dann noch zwei Autostunden bis zu unserem Ziel.

Das Boot
Haus, Boot und Steg im Überblick. Für 4 Leute ist das Boot
 beim Angeln zu eng.


Da die Fähre etwas Verspätung hatte, wartete unser Vermieter bei unangenehm kühlen Temperaturen im Boot auf uns und war etwas angesäuert weil wir uns nicht gemeldet hatten um die Verspätung anzukündigen. Nachdem wir die Sachen im Boot verstaut hatten, setzten wir auf Risholmen über und entluden unser Gepäck wieder. Das erste Eindruck des Hauses war dann erstmal zufriedenstellend. Das Boot schien in Ordnung, das Haus günstig gelegen mit kurzen wegen zum Boot. Der offene Filetierplatz ohne Überstand war für Regenwetter nicht so geeignet, lag er doch auch noch an einer Hausseite an der der Wind vorbeipfiff. Für den Abend war dann auspacken, Angelzeug fertig machen und Abendessen angesagt.

Filetieren
Landschaftsaufnahme. Leuchtturm - im Hintergrund der Hidrasund

Der nächste Morgen war der Start für die Angelei. 5 Uhr aufstehen, frühstücken, Boot beladen und auf ging es zu unserem Lieblingshobby, dem Angeln in den norwegischen Küstengewässern. Im letzten Jahr hatten wir ein sehr abwechslungsreiches Fischen. Das war auch in diesem Jahr so, allerdings nicht mit dem gleich guten Erfolg wie im Jahr zuvor. Beim Köhlerangeln haben wir uns in diesem jahr etwas zurückgehalten. Obwohl wir etliche Schwärme auf dem Echo sahen, haben wir sie das eine oder andere mal ignoriert.

Seehundschäre
Klaus am filetieren

 Beim Boot stellte sich schnell heraus, das es für maximal 4 Personen geeignet is,.besser nur für drei Personen. Da Kicka nicht so oft mit aufs Wasser kam, hatten wir auch genug Platz zum Angeln. Das Echo auf dem Boot war allerdings nicht norwegentauglich. Bei 100 Metern Tiefe fing es an zu spinnen. Schwärme wurden nicht angezeigt. Da ich mein Echo mitgenommen hatte, montierten wir dies am Boot. Eine Halterung um den Geber zu befestigen hatte ich so gebaut, das es für viele Bootstypen geeignet war. Jetzt konnten wir auch wieder die Köhler- und Heringsschwärme gut auf dem Bildschirm erkennen.

Hinrich
Hannes beim lesen. Im Hintergrund der Straumsund am Ende des Flekkefjords.
Ganz hinten werden von der Abendsonne die Berge in Licht getaucht


Apropo Heringsschwärme. Auch in diesem Jahr konnten wir im Bereich des Straumsundes Heringe fangen. Und in Begleitung der Heringe waren wieder etliche Dorsche. Diese Heringsangeln macht in diesem Bereich des Sundes großen Spaß. Zum einen ist der Fangort durch die beiden umliegenden Inseln begrenzt, zum anderen ist es immer spannend, ob der Möglichkeit, neben den schönen, großen Heringen auch einen Dorsch zu landen, der die Schwärme der Ablaicher begleitet um selber in den Genuss eines Fisches zu kommen, bzw. um sich an dem Laich zu ergötzen. Denn nicht selten hatten die gefangenen Dorsche den Bauch bis zum Rand mit Heringslaich gefüllt.

Lengfisch
Der einzige Lump in diesem Jahr.

Zweimal haben wir in diesem Jahr den Versuch gestartet in großer Tiefe auf Leng und Lump zu Angeln. Das erste mal vor der Insel Hidra in Wassertiefen von 200-300 Metern, allerdings ohne Erfolg. Beim zweiten mal haben wir uns eine Kante am Ende des Hidrasundes ausgesucht, die wir bei guten Driftbedingungen abfischten. Das Ergebniss seht ihr in den Bildern oben und unten. Ein Lump und ein "kapitaler" Dornhai.

Seenebel
Aus 200 Metern hochgepumpt. Eine richtige Dornhaigranate

  Noch ein Wort zum Thema Hotspots. Liest man sich Berichte zu diesem Angelgebiet durch, wird als ein möglicher Hotspot immer der Sira Grunnen erwähnt. Ein Plateau nördlich von Hidra, das nur bei guten, stabilen Angelbedingungen zu befischen ist. Im letzten Jahr und in diesem Jahr waren wir je einmal auf dieses Plateau gefahren. Der Erfolg spricht Bände. Im letzten Jahr haben wir dort einen untermasigen Dorsch gefangen, in diesem Jahr haben wir gar einen halben Tag verbracht und alle möglichen Wassertiefen abgefischt. Das Ergebniss: Nicht ein Biss. Also auch sogenante Hotspots sind kein Garant für gute Fänge. Wir werden uns in Zukunft hüten dieses Gebiet anzufahren. Nicht nur der lange Anfahrtsweg dorthin, auch die unsicheren Angelbedingungen dort sind uns keine Anfahrt mehr wert. Das Listaplateau neben der Landspitze Lista hat sich in den letzten beiden Jahren als das sichere und erfolgreichere Angelgebiet erwiesen.

Langleine beködern
Die Rückfahrt durch eine WInterlandschaft

In diesem Jahr hatten wir noch richtig Winter. In den höheren Lagen lag noch reichlich Schnee, die Seen waren noch zum Teil gefroren. Das Wetter in diesem Jahr war sehr abwechslungsreich und im Durchschnitt windig. Eine sehr sichere Angelstelle war der Straumesundet, wo wir Heringe und Dorsche fingen. Der Ausgang des Hidrasundes hat sich als ebenso erfolgreiche Angelstelle erwiesen. Zwar war das Fangergebniss dort nicht immer so herausragend, aber es gab in der Regel eine schöne Fischfielfalt zu bestaunen. Der Eidsfjord ist für ein paar Lengfische immer gut.
Der Versuch mit den eigenen Kindern so eine Tour zu unternehmen war in Ordnung. Jetzt wissen sie auf was sie sich bei so einer Fahrt einlassen. Das ist Angeln pur. Sollten sie nochmal mitfahren wollen, dann ist ihnen klar worauf wie sich einlassen. Insgesamt wieder eine gelungene Tour.

Klaus mit DorschHidrasundBlick3 Angler
Die 4 Mitfahrer in diesem Jahr. Kicka ruht sich von seinen schweren Drills aus. Bernd als Steuermann.
Hannes lässt sich den Wind um die Ohren sausen.
Klaus mit schönen dicken Atlantikheringen






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